Köln. Kevin Pezzoni ist vor seiner Vertragsauflösung beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln von Teilen der eigenen Fans bedroht worden. „Eine Gruppe von Menschen“ habe Pezzoni „vor dessen Privatwohnung aufgelauert, ihn angepöbelt und ihn massiv bedroht“, sagte Trainer Holger Stanislawski.
Fußballprofi Kevin Pezzoni ist vor seiner Vertragsauflösung beim Zweitligisten 1. FC Köln von Teilen der eigenen Fans bedroht worden. Das bestätigte Trainer Holger Stanislawski nach der 0:1-Niederlage im Freitagsspiel gegen Energie Cottbus. „Da hat eine Gruppe von Menschen dem Spieler Pezzoni in dieser Woche vor dessen Privatwohnung aufgelauert, ihn angepöbelt und ihn massiv bedroht“, sagte Stanislawski: „Sie haben Zettel an sein Auto geklebt und ihm klar gemacht, dass sie ihm weh tun wollen. Damit haben diese Leute eine Grenze überschritten.“
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„Wenn zu körperlicher Gewalt aufgerufen werde, sagte Stanislawski, könne „ein 23-Jähriger nicht mehr unbeschwert Fußball spielen. Einige Worte, die da gefallen sind, möchte ich nicht wiederholen. Es ist ein Zustand, der sich über längere Zeit aufgebaut hat.“
Daraufhin habe Pezzoni erklärt, nicht mehr für den FC spielen zu wollen. „Wir haben die beste Lösung für Kevin gesucht. Das war der Abschied. Dabei ging es nicht um finanzielle Dinge. Da muss man Menschlichkeit zeigen. Ich hoffe, er findet wieder Spaß am Fußball“, sagte der FC-Trainer.
Abwehrspieler Christian Eichner erklärte, die gesamte FC-Mannschaft stehe „unter Schock". Er selbst berichtete, er habe im Mai nach dem Bundesliga-Abstieg der Kölner das Stadion aus Sicherheitsgründen im Kofferraum des Autos seiner Eltern verlassen. Pezzoni wurde auch im Internet bedroht: User riefen dazu auf, den Spieler „aufzumischen“.
Nase gebrochen
Bereits Anfang des Jahres war Pezzoni in einen Zwischenfall verwickelt gewesen. Während der Karnevalstage brach ihm ein Angreifer die Nase. Pezzoni absolvierte insgesamt 80 Bundesliga- und 10 Zweitligaspiele für den 1. FC Köln. In dieser Saison stand der 23-Jährige einmal in der Startformation und wurde einmal eingewechselt. (sid)