Bremen. Werder Bremen, aktuell Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga, steht vor einem Tabubruch: Vereinspräsident Klaus-Dieter Fischer will den Klub verschulden, um in der Winterpause auf dem Transfermarkt aktiv werden zu können und den Traditionsverein so vor der Zweitklassigkeit zu bewahren.

Werder Bremens Geschäftsführer und Vereinspräsident Klaus-Dieter Fischer will Schulden machen, um den drohenden Abstieg des Fußball-Bundesligisten zu verhindern. Der langjährige Werder-Funktionär sagte der "Kreiszeitung Syke": "Was bedeutet eigentlich der Abstieg? Nach meinen Einschätzungen bedeutet das Umsatzeinbußen im zweistelligen Millionen-Bereich. Und was bedeutet dagegen eine kurzfristige, nicht zu umfangreiche Verschuldung, um in unser wichtigstes Gut - das Team - zu investieren?"

Bisher waren Schulden ein Tabuthema beim norddeutschen Traditionsverein. "Darüber werden wir mit dem Aufsichtsrat diskutieren müssen", kündigte Fischer nun an. "Ich hoffe, das klappt schon in den nächsten Tagen, damit wir für die Transferperiode im Winter gerüstet sind." Dem "Kicker" sagte Fischer: "Der traumhafte Werder-Weg ist auf Dauer nicht haltbar."

Millionen möglich - wenn Lemke geht

Der Vereinschef bestätigte zudem das Interesse von Bremer Unternehmern, mit Millionenbeträgen bei Werder einzusteigen, wenn Aufsichtsratschef Willi Lemke zurücktritt. "Das hilft Werder nicht weiter, wenn man die Unterstützung für den SV Werder an solche Bedingungen knüpft", erklärte Fischer, der zum Jahresende aus der Geschäftsführung ausscheidet. Nur Lemke "selbst kann entscheiden, wie sein weiterer Weg ist". (dpa)