Essen. Im ersten Sonntagsspiel der Fußball-Bundesliga trennten sich der FSV Mainz 05 und Schalke-Bezwinger Hannover 96 nach zähen 90 Minuten torlos. Mainz hat nun zwei Punkte auf dem Konto, Hannover deren vier. Schlagzeilen schrieben die 05-er eher abseits des Rasens als auf selbigem.

Auch bei der Bundesliga-Heimpremiere des neuen Trainers Kasper Hjulmand hat der FSV Mainz 05 den ersehnten Erfolg verpasst. Gegen Hannover 96 kam der FSV am Sonntag daheim vor 27 647 Zuschauern nicht über ein 0:0 hinaus und wartet nach dem Ausscheiden in Europa League und DFB-Pokal auch in der Liga weiter auf das erste Erfolgserlebnis.

Immerhin machten die Mainzer auf dem Transfermarkt Schlagzeilen: Kurz vor dem Anpfiff verkündete Manager Christian Heidel die Verpflichtung des offensiven Mittelfeldspielers Pablo de Blasis vom griechischen Club Asteras Tripolis, gegen den Mainz in der Europa-League-Qualifikation gescheitert war. Außerdem leiht der Club Herthas Stürmer Sami Allagui für ein Jahr aus. Nahezu perfekt sind auch die Verpflichtungen von Dortmunds Jonas Hofmann und Philipp Wollscheid von Bayer Leverkusen, die am Montag den Medizincheck absolvieren sollen. Bereits am Freitag war der Spanier Jairo Samperio verpflichtet worden.

Kein Elfmeter für Mainz

Die Gäste aus Hannover begannen mit Übersicht und dominierten die Mainzer, denen Nikolce Noveski, Joo-Ho Park und Petar Sliskovic verletzt fehlten, mit mehr Ballbesitz. Mainz ging erfolgreicher aus den Zweikämpfen hervor. Die Mannschaften neutralisierten sich so über weite Strecken. Es dauerte eine Viertelstunde bis zur ersten Torchance: Ja-Cheol Koo zog auf der Außenbahn an Hiroki Sakai vorbei, flankte auf Christoph Moritz und der köpfte gegen die Laufrichtung von Keeper Ron-Robert Zieler. Der Ball flog aber am Tor vorbei.

Kurz zuvor hatte es einen Aufreger im Strafraum der Hannoveraner gegeben: Leonardo Bittencourt drückte Koo herunter und brachte ihn zu Fall, Schiedsrichter Stegemann ließ aber weiterlaufen. Eine ähnliche Szene auf der anderen Seite eine knappe Viertelstunde später: Marcelo und Hiroshi Kiyotake, der sein erstes Heimspiel für Hannover machte, duellierten sich im Strafraum, es kam wohl zu einer Berührung. Auch diese Szene lief der Unparteiische weiterlaufen (28.).

Nach etwa einer halben Stunde nahmen die Mainzer, bei denen sich der 22-jährige Malli auf der Position von Filip Djuricic im offensiven Mittelfeld ausprobieren durfte, das Heft in die Hand: Über den über Links drängenden Junior Diaz, der im Vergleich zum Auftaktspiel gegen Paderborn in der Startaufstellung stand, und den umtriebigen Shinji Okazaki drängte Mainz. Okazaki war es auch, der die beste Chance der ersten Spielhälfte für Mainz einleitete: Von der Strafraumgrenze flankte er vors Tor, Kapitän Julian Baumgartlinger versuchte es mit einem Volleyschuss, traf allerdings neben das Tor (34.). Im Spielaufbau der Rheinhessen gab es aber noch zu viele Fehler.

Moritz rettet für Mainz auf der Linie

Kurz vor der Halbzeitpause gab es für Hannover aus dem Nichts die beste Möglichkeit: Bittencourt flankte von rechts auf Joselu, der per Kopf am starken Schlussmann Loris Karius scheiterte (43.).

Nach dem Wechsel kam der bis dahin engagierte aber ohne zwingende Aktionen gebliebene Kiyotake besser ins Spiel und mit ihm nach und nach Hannover: Nachdem der Mainzer Stefan Bell ungewollt für ihn auflegte, drehte Kiyotake sich mit einer klugen Körpertäuschung den Weg frei und zog aus 15 Metern ab - Moritz musste auf der Linie retten (51.). Joselu grätschte noch einer Flanke des eingewechselten Artur Sobiech hinterher (77.), ins Tor ging der Ball aber auch da nicht. Mainz' Moritz schoss noch einmal aus 16 Metern über das Tor (83.). So blieb es bei der Punkteteilung. (dpa)