Essen. Der deutsche Fußball-Meister FC Bayern München hat 211 Personen ihre Dauerkarten entzogen - weil sie zu selten im Stadion waren. Nun hat der Double-Sieger Ärger mit den Anhängern. Kein Einziger der Betroffenen hat die Kündigung ohne Widerspruch akzeptiert. Die Karten wurden bereits wieder vergeben.

211 Dauerkartenbesitzern aus dem Stehplatzsektor Süd hat Bayern München laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung die Jahreskarten entzogen. Nicht etwa, weil sie sich schlecht benommen, gepöbelt oder illegale Gegenstände in die Arena eingeführt hätten. Nein, sie waren in der abgelaufenen Saison nach Auffassung des Double-Siegers schlicht zu selten im Stadion - nämlich bei weniger als acht Bundesliga-Spielen.

Der Ärger unter den Betroffenen ist offenbar groß. Mehr als 400 Anschreiben, teilweise mit anwaltlichem Beistand, sollen dem Bericht zufolge bei der Ticketing-Abteilung des Rekordmeisters eingegangen sein. Ohne Widerspruch hätte "kein einziger" die Kündigung akzeptiert, wird Ticketing-Leiter Oliver Meßthaler zitiert. Und das, obwohl der FC Bayern nach eigenen Angaben alle 5200 Karteninhaber dieses Sektors bereits im Dezember 2013 über die neue Regelung, die in Abstimmung mit dem Arbeitskreis Fandialog beschlossen wurde, schriftlich informiert haben soll.

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Durch den Strichcode auf den Dauerkarten kann der Verein ermitteln, welche Karte wie oft genutzt wurde. Ernsthafte Chancen, ihre entzogenen Dauerkarten zurückzubekommen haben die Betroffenen wohl nicht. "Wir haben das Recht zu kündigen, ohne Angabe von Gründen", erklärte Meßthaler der Süddeutschen Zeitung. Daher sei im Kündigungsschreiben auch kein Grund genannt worden.

Zudem wurden die freigewordenen Plätze schon wieder vergeben. Hoffentlich an treuere Fans - oder an welche mit mehr Zeit. (nik)