BVB wieder Zweiter, S04 desolat - So lief der 23. Spieltag
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Essen. Der 23. Spieltag in der Fußball-Bundesliga ist gelaufen. Der BVB schaffte dank eines 3:0-Heimerfolgs über den 1. FC Nürnberg die Rückkehr auf den zweiten Tabellenplatz. Schalke hingegen holte sich beim 1:5 in München die zweite herbe Klatsche innerhalb von vier Tagen ab. Auch Gladbach stagniert.
Die Münchener Bayern bleiben auch nach dem 23. Spieltag das Maß der Dinge in der Fußball-Bundesliga.
Wenig erstaunlich, diese Nachricht. Aber nach dem erneuten Patzer von Bayer Leverkusen und dem klaren eigenen Erfolg über den FC Schalke 04 nimmt der deutsche Rekordmeister immer zielstrebiger Kurs auf die erste März-Meisterschaft der Bundesliga-Historie. Im Kampf um die Vize-Meisterschaft allerdings hat wieder der BVB die besten Karten. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp schlug Nürnberg mit 3:0 und eroberte den zweiten Tabellenplatz zurück.
Ein Rückblick auf das Wichtigste des 23. Spieltags:
Borussia Dortmund - 1. FC Nürnberg 3:0 (0:0)
Nach dem überraschend schwachen 0:3 beim Hamburger SV fand die Klopp-Elf vor eigenem Publikum wieder in die Spur. Hummels, Lewandowski und Mkhitaryan trafen für die Borussia, die jetzt wieder zwei Punkte vor Bayer Leverkusen auf dem zweiten Tabellenplatz liegt.
Nach dem 1:1 beim Tabellenletzten und einem kuriosen Slapstick-Eigentor von Keeper Marc-André ter Stegen ist die Borussia schon seit acht Spielen ohne Sieg. "Ich habe im ersten Moment gedacht: Was für eine Scheiße. Da gibt es keine Ausrede", sagte ter Stegen, der einen Rückpass von Filip Daems über den Spann ins Netz rutschen ließ. Fast wäre es noch auf dem Spielfeld zwischen ter Stegen und Daems zum Eklat gekommen. Während eines Wortgefechts schmiss der Keeper seine Handschuhe in Richtung seines Kapitäns, Betreuer mussten die beiden trennen. "Es ist alles wieder gut", meinte ter Stegen später. Es kriselt in Mönchengladbach.
Pep Guardiolas überragender FC Bayern München eilt weiter der schnellsten deutschen Meisterschaft entgegen. Die Bayern agierten gegen Schalke wie "in einem Rausch" (Toni Kroos) und stellten mit dem 15. Sieg nacheinander ihren Rekord aus dem Jahr 2005 ein. Einer überragte alle: Arjen Robben (15./28./78.) traf dreifach.
Und Schalke? Die Königsblauen mussten nach dem 1:6 in der Champions League gegen Real Madrid beim 1:5 in München abermals eine empfindliche Klatsche hinnehmen. "Peinlich" und "unwürdig" - so kommentierte Kapitän Benedikt Höwedes die ersten 45 Minuten gegen die übermächtigen Bayern. 0:4 stand es nach 28 Minuten. "Es war wieder ein Scheißtag, eine Horror-Woche", hielt Kevin-Prince Boateng fest. Am Sonntag dürften sich die Mienen auf Schalke zumindest etwas aufgehellt haben, denn der um zwei Punkte schlechtere Verfolger VfL Wolfsburg verpasste die Chance, am Revierclub auf Platz vier vorbeizuziehen.
(function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//connect.facebook.net/de_DE/all.js#xfbml=1"; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs); }(document, 'script', 'facebook-jssdk'));Beitrag von FC Schalke 04.
Hertha BSC - SC Freiburg 0:0
Hertha BSC kann zu Hause nicht mehr gewinnen - der SC Freiburg auswärts keine Tore schießen. Nach einer schwachen Partie trennten sich beide Teams zum Auftakt Spieltages am Freitagabend 0:0. Auch im dritten Heimspiel 2014 gelang Aufsteiger Hertha erneut kein Sieg, obwohl die Berliner die aktivere Mannschaft waren.
Freiburgs Torwart Oliver Baumann bewahrte den SC in der Schlussviertelstunde mit starken Paraden gegen den diesmal erfolglosen Hertha-Torjäger Adrian Ramos vor der fünften Auswärtspleite hintereinander. Das Remis war für die Gäste zumindest ein Achtungserfolg, nachdem sie bei den vergangenen vier Auswärtsniederlagen ohne Torerfolg geblieben waren. Eine große Hilfe im Abstiegskampf war der Punkt für den Tabellenvorletzten aber nicht. Hertha blieb vorerst mit 35 Punkten auf Rang sieben.
Bayer Leverkusen - FSV Mainz 05 0:1 (0:1)
Nach der erneuten Pleite mussten sich die Spieler von Bayer Leverkusen Pfiffe und Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Mit dem 0:1 (0:1) gegen den FSV Mainz setzten die Leverkusener am Samstag ihre Negativserien in der Fußball-Bundesliga fort. Durch die fünfte Pflichtspiel-Niederlage nacheinander verspielte der Werksklub nicht nur Platz zwei, sondern noch mehr Kredit bei seinen Anhängern. "Ich habe Verständnis dafür, dass die Fans ihren Frust rauslassen", sagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes. Nach dem Pokal-K.o. und dem Beinahe-Aus in der Champions League (0:4 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Paris) droht nun der Absturz in der Liga.
Eric-Maxim Choupo-Moting erzielte in der 36. Minute per Hacke das Tor des Tages für die Gäste. Damit steuern die Mainzer, die in den vergangenen neun Partien nur einmal geschlagen vom Platz gingen, weiter auf Europacup-Kurs. "Das war schon sehr gut", meinte der Torschütze. Sein Trainer Thomas Tuchel mahnte trotz der guten Phase: "Wir wollen bescheiden bleiben."
Die Leverkusener wollten sich nach der Niederlagenserie und den spielerisch schlechten Vorstellungen der vergangenen Wochen rehabilitieren. Doch trotz des erkennbaren Kampfeswillens blieb im Spielaufbau der Gastgeber vieles Stückwerk, gefährliche Angriffe gab es zu selten. "Die Jungs haben versucht zu kämpfen, doch vieles war auch Krampf", meinte Bayer-Cheftrainer Sami Hyypiä. "Die schlechte Phase geht nun eine Woche weiter."
Werder Bremen - Hamburger SV 1:0 (1:0)
Das seltene Hochgefühl wollten die Spieler des SV Werder Bremen so richtig auskosten. Noch lange nach dem Abpfiff standen die Spieler auf dem Feld und feierten mit ihren Fans das 1:0 (1:0) im Jubiläums-Derby gegen den Hamburger SV. "Das war ein toller Fight", lobte Werder-Coach Robin Dutt am Samstag. Der 25. Heimsieg im 100. hanseatischen Nachbarschafts-Duell der Fußball-Bundesliga war für Werder nicht nur wegen des Prestige etwas ganz Besonderes. Dank des Tores von Zlatko Junuzovic (19.) nach traumhaftem Hacken-Pass von Hunt holten die Werderaner wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib.
Ganz anders sah die Gefühlswelt bei den Hamburgern aus. Ihre Abstiegssorgen vergrößerten sich durch die erste Niederlage unter dem neuen Trainer Mirko Slomka. Mittlerweile liegen sie nunmehr sechs Punkte hinter dem Erzrivalen von der Weser und rangieren weiter auf dem Relegationsplatz. "Wir sind alle sehr enttäuscht", kommentierte Slomka. "Die Situation ist und bleibt schwierig", sagte Marcell Jansen. Der Kapitän klagte: "Wir haben es uns selber schwer gemacht. Es ist uns nicht gelungen, richtig klare Torchancen herauszuspielen."
FC Augsburg - Hannover 96 1:1 (0:1)
Ein unterhaltsames Spiel mit Chancen auf beiden Seiten sahen die Zuschauer in Augsburg. Aus Sicht der Heimfans mit dem falschen Resultat zur Halbzeit, denn ein Kullerball von Mame Diouf (21.) fand den Weg ins Tor. Ragnar Klavan (56.) korrigierte dies mit seinem Treffer aus FCA-Sicht. Mehrere gute Chancen ließ das Augsburger Überraschungsteam aus und wartet weiter auf den ersten Sieg gegen Hannover.
1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg 6:2 (4:1)
Von wegen Spitzenmannschaft, von wegen Sturm auf einen Champions-League-Platz: Nach dem bitteren 2:6 (1:4) bei den Hoffenheimer Spektakel-Experten war Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking so richtig bedient. "Wir waren heute in keinster Weise zu irgendeiner Minute auf dem Platz", schimpfte der VfL-Trainer am Sonntag über die höchste Saisonniederlage der Niedersachsen. Auch Klaus Allofs moserte schonungslos. "Wir haben nie zu dem Spiel gefunden, wie wir das können, viel zu langsam, nicht clever, heute war es furchtbar", sagte der Geschäftsführer Sport der Niedersachsen.
Nur das Hoffenheimer Maskottchen war nicht ganz so sicher auf den Beinen....
In Hoffenheim freute man sich über einen recht sicheren zehnten Platz - zehn Punkte vor dem Relegationsrang 16. "Wir schauen von Spiel zu Spiel. Wir haben 29 Punkte. Wir schauen nicht so weit nach vorne", wiegelte Markus Gisdol im Sky-Interview allerdings ab. Der Trainer war erstmal zufrieden mit dem Augenblick. "Wir haben eine klasse erste Halbzeit abgeliefert." Roberto Firmino (4. Minute), Niklas Süle (37.), Anthony Modeste (39./43.), Sejad Salihovic (82. Foulelfmeter) und Sven Schipplock (86.) erzielten die Tore für Hoffenheim. Wolfsburg gelang durch Bas Dost (15.) in einem schwungvollen Spiel nur der zwischenzeitliche Ausgleich und ein spätes Tor durch Ivan Perisic (76.). Damit war die Marke von 100 Toren in Hoffenheims 23 Bundesliga-Spielen in dieser Saison perfekt.
Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart 2:1 (0:1)
VfB-Trainer Thomas Schneider stand wie paralysiert auf dem Rasen der Frankfurter Arena und konnte es nicht fassen. Hilflos hatte der Trainer des VfB Stuttgart mitansehen müssen, wie seine Mannschaft beim 1:2 (1:0) im Spiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag den erhofften Befreiungsschlag leichtfertig verspielte und mit der achten Pleite in Serie einen Vereins-Negativrekord in der Fußball-Bundesliga aufstellte. Vieles deutet darauf hin, dass die eigentlich als langfristiges Projekt geplante Amtszeit von Schneider schon nach gut sechs Monaten wieder zu Ende geht.
"Ich schließe nichts aus. Wenn man von einem Weg überzeugt ist, darf man sich von Emotionen nicht leiten lassen. Da musst du dich besprechen und in Ruhe entscheiden", sagte Bobic nach dem 1:2 (1:0) bei Eintracht Frankfurt am Sonntag dem TV-Sender Sky. Ähnlich äußerte sich Präsident Bernd Wahler: "Wir werden uns mit Thomas Schneider zusammensetzen und eine Entscheidung treffen." Martin Harnik hatte die Stuttgarter mit seinem fünften Saisontor in der 31. Minute auf die Siegerstraße gebracht, doch Joker Jan Rosenthal (80.) und Alex Meier (89.) sorgten für die späte Ernüchterung beim VfB.
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