Augsburg. Der 1. FC Nürnberg verschafft sich Luft im Abstiegskampf und springt auf Rang 14. Die Franken siegten im Bayern-Derby beim FC Augsburg mit 1:0 und damit zum dritten Mal in dieser Rückrunde. Drmic erzielte in der zweiten Hälfte das Tor des Tages.
Nach einer desolaten Hinrunde wandelt sich der 1. FC Nürnberg immer mehr zum Favoritenschreck. Die Franken feierten am Sonntag beim FC Augsburg bereits ihren dritten Sieg im vierten Rückrundenspiel und verbesserten sich durch das hart erkämpfte 1:0 (0:0) auf Platz 14 in der Fußball-Bundesliga. Die Schwaben bleiben zwar in Schlagdistanz zu den Europa-League-Rängen, verpassten aber erneut einen Heimsieg im Bayern-Derby: Der letzte Augsburger Pflichtspielerfolg gegen Nürnberg vor eigener Kulisse ist schon fast 40 Jahre her.
Josip Drmic (65. Minute) köpfte die Gäste mit seinem elften Saisontor zum nächsten Drei-Punkte-Erlebnis, nachdem der FCN in der gesamten Hinrunde keinen einzigen Sieg zustande gebracht hatte. Die Augsburger Elf von Trainer Markus Weinzierl konnte die gewachsenen Ansprüche ihrer Anhänger diesmal ausnahmsweise nicht befriedigen. Bei Halil Altintop & Co. kamen trotz einer guten Anlage viel zu häufig das letzte Zuspiel oder die letzte Flanke nicht an, so blieb es bei wenigen Torannäherungen und noch weniger guten Chancen.
Gleichzeitig verpasste der FCA die Gelegenheit, schon nach dem 21. Spieltag die Bilanz aus der vergangenen Saison zu überbieten. Mit 31 Punkten hat die Weinzierl-Elf allerdings weiter lediglich zwei Zähler weniger auf dem Konto als am Ende der Spielzeit 2012/2013.
Die Nürnberger trotzten ihrem großem Verletzungspech wie schon vor einer Woche beim 0:2 gegen den FC Bayern mit enormem Einsatz und großem Engagement. Per Nilsson kehrte nach seiner Kreuzbandzerrung in die erste Elf zurück und stabilisierte die Defensive, dafür präsentierte sich Not-Rechtsverteidiger Martin Angha oftmals überfordert. Der Schweizer lief für den knieverletzten Timothy Chandler auf, zudem musste Trainer Gertjan Verbeek auf die etablierten Stammkräfte Makoto Hasebe und Daniel Ginczek sowie Mittelfeldprofi Mike Frantz verzichten, der kurzfristigen ausfiel.
Mehr Schwung mit Campana
Insofern waren die Franken anfangs darauf bedacht, hinten dicht zu machen. Die erstaunliche Pausenbilanz von 60 Prozent Ballbesitz war eher ein Beleg von großem Sicherheitsfußball anstatt eines furiosen Offensivfeuerwerks. Großchancen bekamen die 30 660 Zuschauer in der ersten Halbzeit sowieso nur wenige zu sehen - die besten noch für den FCA: Gleich dreimal klärte Torwart Raphael Schäfer nach Weitschüssen von André Hahn (17.), Arkadiusz Milik (41.) und Tobias Werner (42.); auf der Gegenseite verpasste Drmic (18.) zunächst knapp.
Erst mit der Einwechslung des spanischen Junioren-Nationalspielers José Campana entwickelten die Nürnberger deutlich mehr Offensivschwung. Bei seinem Bundesligadebüt überzeugte die 20 Jahre alte Winter-Neuerwerbung in der Mittelfeldzentrale und nährte die Club-Hoffnungen, dass aus ihm eine wirkliche Verstärkung werden könne. Das Tor zum 1:0 war allerdings Drmic vorbehalten, der eine Flanke von Adam Hlousek nach etwas mehr als einer Stunde unhaltbar einköpfte. Die wilden Ausgleichsversuche des FCA blieben erfolglos. Die größte Chance vergab Hahn elf Minuten vor Schluss. (dpa)