Essen.

Es sind schon viele Trainer als strahlende Sterne zu einem neuen Verein gewandert und nach relativ knapp bemessener Zeit in ein schwarzes Loch gestoßen worden. Wer glaubt, einem Pep Guardiola könne dies wegen seiner Riesenreputation nicht passieren, der irrt also. Guardiola ist Teil des Trainergeschäftes, und das besondere Kennzeichen dieses Geschäftes ist die Auswechselbarkeit aller Teile.

Warum setzt der Spanier beim FC Bayern, bei dieser Mannschaft, die gerade national und international gewonnen hat, was zu gewinnen war, dennoch konsequent auf Veränderung? Hat er Defizite erkannt? Glaubt er, dass Festhalten am Bewährten Rückschritt bedeutet? Ist er zu verliebt in eigene Ideen, um die Ideen anderer aufgreifen und fortleben zu können?

Wie auch immer. Sicher ist bis jetzt nur: Guardiola spielt mit System und Personal ein gewagtes Spiel, ein Spiel, auf das man sich freuen darf wie auf einen Krimi, dessen Ausgang absolut im Ungewissen liegt. Und vielleicht wollte die Bayern-Führung ja genau das. Mehr Thrill als zuletzt.