Leverkusen. „Wenn wir höhere Ziele anstreben wollen, muss die Mannschaft über 80 oder 90 Minuten so auftreten wie in der ersten Halbzeit“, befand Leverkusens Trainer Sascha Lewandowski nach dem 2:2 gegen Mainz 05. Stefan Kießling ärgerte sich: „Wir dürfen nicht so einbrechen.“ Die Stimmen zum Spiel.

Thomas Tuchel (Trainer, FSV Mainz 05): „Wir machen durch ein schönes Tor das 1:1, können dann das Spiel dominieren, machen durch einen schönen Konter das 2:1 und müssen durch Andi Ivanschitz das Spiel entscheiden. Der Zeitpunkt und die Entstehung des Ausgleichs ist sehr unglücklich. Aber drei Spiele, sieben Punkte, Leverkusen die Stirn geboten, das ist schon in Ordnung so. Wenn uns jemanden schlagen möchte, dann muss er uns als Gruppe schlagen. Wetklo hat heute seine eigene Emotionalität gezeigt. Er ist auch sicher nicht der einzige Torhüter, der im gegnerischen Stadion polarisiert. Aber ich musste heute nicht beruhigend eingreifen. Er lässt sich im Moment nicht aus der Konzentration bringen.“

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Sascha Lewandowski (Trainer, Bayer 04 Leverkusen): „Wir haben eine gute bis sehr gute erste Halbzeit gespielt. Wir waren von Anfang an hellwach, druckvoll, haben uns viele Chancen erspielt, erarbeitet. Vielleicht kannst Du dann auch mal 2:0 führen. In der zweiten Halbzeit war das wie abgeschnitten. Das einzige, was dann noch positiv war, ist, dass die Mannschaft noch den Ausgleich erzwungen hat. Was fehlt, ist die Konsequenz unsere Spielweise über 90 Minuten durchzusetzen. Wenn wir höhere Ziele anstreben wollen, muss die Mannschaft über 80 oder 90 Minuten so auftreten wie in der ersten Halbzeit. Diesen Schritt muss die Mannschaft jetzt machen. Unsere Spielweise bringt uns in fast jedem Spiel mehr Torchancen als dem Gegner, das heißt: Wir sind auf dem richtigen Weg.“

André Schürrle (Bayer 04 Leverkusen, ehemals FSV Mainz 05): „Die ersten zwei Duelle gegen Mainz waren noch ein bisschen komisch, aber jetzt ist das schon normal. Bei der Chance in der ersten Hälfte als ich am Boden lag, musste ich schnell reagieren. Aber ich hätte den Ball ja fast noch annehmen können. Thomas Tuchel hat gesagt, dass er froh ist, dass ich kein Tor gemacht habe. Wir könnten schon weiter vorne stehen in der Tabelle. Wir hatten einige Unentschieden, die wir auch hätten gewinnen können. Mal haben wir die erste Halbzeit gut gespielt, mal die zweite, mal umgekehrt. Wir müssen das auch mal über 90 Minuten bringen.“

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Marcel Risse (FSV Mainz 05, ehemals Bayer 04 Leverkusen): „Es ist natürlich etwas anderes, wenn man hier in Leverkusen alles kennt, aber wenn man auf dem Platz steht, versucht man es als ganz normales Spiel zu sehen. Es ist ärgerlich für die Mannschaft, dass wir hier nicht drei Punkte geholt haben. Besonders, weil wir erst kurz vor Schluss noch das Gegentor bekommen haben. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Aggressivität, mehr Tempo, das hat glaube ich in der ersten Halbzeit etwas gefehlt. Nach der ersten Halbzeit hätten wir uns über einen Punkt gefreut, aber nach 90 Minuten fühlt sich das wie eine Niederlage an. Bei Ivanschitz’ Chance komme ich aus dem Rückraum, daher sieht er mich vielleicht nicht. Wenn er ihn macht, sagt keiner was.“

Stefan Kießling (Bayer 04 Leverkusen, Torschütze zum 1:0): „Die Leistung der ersten Halbzeit können wir mit in die englische Woche und in das Spiel in Wien nehmen. Das Tor zum 1:1 kam aus dem Nichts, nach einer Flanke. Wir dürfen danach nicht so einbrechen. Wir müssen das Positive rausziehen: Das ist, dass wir noch einen Punkt geholt haben. Aber das ist viel zu wenig.“