München. Der FC Bayern München schlägt Borussia Dortmund im eigenen Stadion mit 2:1 (2:0). Im Supercup treffen Mario Mandzukic und Thomas Müller für die Gastgeber. Robert Lewandowskis Anschlusstreffer kommt zu spät.

An diesem herrlichen Sommer-Sonntag gab es in München viele Farbtupfer zu sehen. Es waren die zahlreichen Fans von Borussia Dortmund, die stolz ihre gelben Trikots in der bayerischen Metropole zur Schau trugen. Der BVB ist in der Stadt des Rekordmeisters inzwischen so populär wie begehrt, dass die Münchener Sportgeschäfte in ihren Schaufenstern Trikots des Doublesiegers präsentieren.

Am Montag dürfte allerdings der Verkauf der Bayern-Trikots wieder anziehen. Denn am Sonntagabend hat der FC Bayern München die Dortmunder im Supercup durch Treffer von Mario Mandzukic (6.) und Thomas Müller (11.) 2:0 (Gegentor: Robert Lewandowski, 75.) geschlagen. Die Bayern haben damit eine schwarze(-gelbe) Serie mit zuletzt fünf Niederlagen gegen den BVB beendet. Und: die Vize-Spezialisten von der Isar bewiesen, dass sie doch noch Titel gewinnen können. Für den BVB war es dagegen die erste Pflichtspielniederlage seit dem 6. Dezember 2011.

Reus spielt auf der Kagawa-Position

Zwei Wochen vor Saisonbeginn war der Supercup in der mit 69000 Zuschauern ausverkauften Allianz-Arena für die beiden derzeit besten deutschen Klubs eine Standortbestimmung auf höchstem Niveau. BVB-Trainer Jürgen Klopp, der auf Sven Bender und Kapitän Sebastian Kehl verzichten musste, hatte die Elf aufgeboten, die auch in etwa zum Saisonauftakt gegen Werder Bremen auflaufen könnte. Marco Reus nahm die Position von Abgänger Shinji Kagawa (Manchester United) ein. Bei den Bayern, bei denen Mario Gomez, David Alaba, Bastian Schweinsteiger und Rafinha nur Tribünenplätze hatten, hatte Jupp Heynckes Nachwuchsprofi Emre Can und die Neuzugänge Dante und Mario Mandzukic in die Startelf geholt. Und der kroatische Stürmer durfte schon nach sechs Minuten sein erstes Pflichtspieltor im neuen Trikot bejubeln. Sowohl Neven Subotic als auch Mats Hummels ließen eine Flanke des unbedrängten Franck Ribery durch und Mandzukic konnte aus neun Metern einschieben. Nicht das erste Mal, dass die BVB-Abwehr in der Vorbereitung patzte.

Robben bereitet Müllers Treffer vor

Und nicht die einzige Unaufmerksamkeit der Dortmunder Deckung an diesem Abend in München. Nur fünf Minuten später ließ Mandzukic mit einem Heber im Mittelfeld die aufrückende BVB-Viererkette schlecht aussehen. Der durchstürmende Arjen Robben, der überraschend oft auf der zentralen Zehnerposition unterwegs war, lupfte den Ball an den Pfosten. Den Abpraller ballerte Thomas Müller ins Netz. Ein Tor, das symptomatisch für die erste Hälfte war.

Die Bayern wach, aufmerksam, gallig, zweikampfstark und mit frühen Attacken gegen den Spielaufbau des Gegners. Pressing, mit dem sonst der BVB glänzt. Die Dortmunder, träge, müde, manchmal behäbig. Auch die frühen Ordnungsrufe von Jürgen Klopp sorgten nicht für Besserung. „Und ihr wollt deutscher Meister sein?“, sangen die Bayern-Fans hämisch.

Lewandowski prüft Neuer

Es dauerte bis zur 49. Minute, als BVB-Stürmer Robert Lewandowski erstmals Manuel Neuer ernsthaft prüfte. Danach hatten Marco Reus (52.), Mats Hummels (53.) und erneut Lewandowski (67). gute Chancen zum Anschlusstreffer. Der gelang Robert Lewandowki (75.) mit einem ansatzlosen Schuss von der Strafraumgrenze. Und das Tor war verdient. Denn die Dortmunder waren in der zweiten Hälfte erheblich engagierter und strukturierter in ihren Aktionen, hatten die Bayern teilweise im Griff. Und sie erhielten durch Mario Götze, der zu seinen ersten Einsatzminuten in der Vorbereitung kam, noch einen Extraschub. Zum verdienten 2:2 reichte es nicht mehr. Während Meisterschale und DFB-Pokal in Dortmund wohnen, bleibt der Supercup in München.