Hamburg. Nach der scharfen Kritik von Bayern-Präsident Uli Hoeneß an Mario Gomez hat sich Matthias Sammer demonstrativ vor den Bayern-Angreifer gestellt. “Ich werde nicht zulassen, dass ein Spieler von Bayern München öffentlich kritisiert wird“, betonte der neue Sportdirektor.
Bayern Münchens Sportdirektor Matthias Sammer hat die Kritik von Präsident Uli Hoeneß an Stürmer Mario Gomez mit deutlichen Worten zurückgewiesen. "Der Präsident hat alle Rechte, aber so richtig hat uns das nicht gefallen. Das ist doch klar", sagte der Europameister von 1996 am Rande des Liga-total!-Cups bei Sat.1.
Die Kritik an Nationalstürmer Gomez ziehe sich "seit der Europameisterschaft wie ein Kaugummi. Aber ich werde nicht zulassen, dass ein Spieler von Bayern München öffentlich kritisiert wird", meinte Sammer: "Der Präsident ist eine Persönlichkeit, die diesen Verein sehr geprägt hat, aber wie er selbst sagt, wenn wir den Schritt von gut zu sehr gut machen wollen, müssen wir das in allen Teilen des Vereins machen."
Gomez habe wie jeder Stürmer Stärken und Schwächen: "Aber Mario trainiert engagiert, er ist heiß und griffig, und wir müssen ihm wieder mehr Vertrauen geben. Er ist bei uns eine Konstante, natürlich muss er auch den Beweis antreten."
Auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes hatte sich schon vor Gomez gestellt
Hoeneß hatte Gomez bewusst öffentlich kritisiert, "als die letzte Möglichkeit, dass es besser wird". Man müsse dem Nationalspieler ein "gewisses Phlegma" austreiben, "ob es richtig war, werden wir in drei Monaten sehen." Hoeneß räumte nach seiner verbalen Attacke immerhin ein, dass dies "ein gewagter Weg" sei. "Das kann man nicht jeden Tag machen, vielleicht nur alle zwei Jahre mal. Aber wenn du so etwas machst, hast du ja noch die Hoffnung, dass sich was ändert", sagte Hoeneß der Süddeutschen Zeitung.
Vor Sammer hatte sich schon Trainer Jupp Heynckes demonstrativ vor Gomez gestellt. "Man darf die Dinge nicht überbewerten, ich sehe das ganz gelassen", sagte der 67-Jährige. Hoeneß versuche immer, "Spieler zu animieren, manchmal auch zu provozieren. Er meint, das würde heute noch genau so funktionieren wie vor 10, 15 oder 20 Jahren. Aber es ist eine andere Situation". (sid)