München. . Gelbe Karte statt Geldstrafe: Trotz seines heftigen Angriffs auf den FC Bayern München ist der Brasilianer Breno noch einmal mit einer letzten Verwarnung durch den deutschen Fußball-Rekordmeister davongekommen.

„Ich würde ihm die Gelbe Karte zeigen. Wir werden es dabei belassen. Wir stehen zum Spieler trotz dieser überflüssigen Meldung“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag, schickte aber eine Drohung hinterher: „Er sollte es in Zukunft lassen, zu twittern. Ich erwarte von ihm, dass nichts Weiteres mehr kommt. Die Spieler können nicht einfach ihren Gefühlen freien Lauf lassen.“

Auch Trainer Jupp Heynckes sah nach einem Gespräch mit dem 22 Jahre alten Abwehrspieler, gegen den nach wie vor wegen schwerer Brandstiftung ermittelt wird, vor dem Training am Dienstagvormittag von weiteren Konsequenzen ab. Breno gestand ein, die Kritik via Twitter selbst verfasst zu haben. Er hat sich dafür laut Rummenigge „bei Trainer und Mannschaft entschuldigt“.

Dass der Verein über die Aktion des Brasilianers dennoch sehr verärgert war, machte Rummenigge deutlich. Auf die Frage, ob dies nicht sehr undankbar von Breno sei, antwortete der Bayern-Boss: „Das trifft den Nagel auf den Kopf. Wir haben alles für ihn getan. Breno kann weder dem Trainer noch dem Klub einen Vorwurf machen.“ Ob Breno, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, überhaupt noch eine Zukunft bei den Münchnern hat, ließ Rummenigge offen: „Da haben wir uns noch nicht entschieden.“

Für Bayern-Kapitän Philipp Lahm war das „kleine Gezwitscher“ indes „kein großes Thema. Das darf man nicht so hoch hängen.“ Es sei schon noch ein Unterschied, ob Breno so etwas mache oder ein Mario Gomez, Bastian Schweinsteiger, Arjen Robben oder er selbst, fügte Lahm an. Breno sei einsichtig gewesen, „damit ist die Sache erledigt“.

Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft gegen Breno wegen Brandstiftung sind dagegen keineswegs erledigt. „Wir haben mit dem Anwalt von Breno kontinuierlichen Kontakt. Ich hoffe, dass sich das Thema in nicht allzu ferner Zukunft lösen lässt“, sagte Rummenigge.

Breno hatte sich via Twitter darüber beschwert, dass er am Wochenende in der zweiten Mannschaft der Bayern spielen musste. „Es ist nicht so, dass ich über das B-Team von Bayern schlecht reden will. Aber ich muss mit der zweiten Mannschaft ein Freundschaftsspiel machen. In dieser Phase, die ich durchmache - Bayern macht da etwas Schlechtes mit mir“, schrieb er.

Eine gute Tat planen die Bayern dagegen zum Start der Rückrunde am Freitag (20.30 Uhr/ARD, Sky und Liga total!) bei Borussia Mönchengladbach. „Wir wollen gleich ein Zeichen setzen und auswärts gewinnen, um den Konkurrenten zu zeigen: Wir sind auch in der Rückrunde da“, betonte Lahm, der „bis zum Ende“ einen Zweikampf mit Borussia Dortmund erwartet. Auch Toni Kroos ist heiß auf den Auftakt: „Wir wollen direkt zeigen, dass wir nicht einzuholen sind.“

Dem Duell mit ihrem Nationalmannschaftskollegen Marco Reus, der den Bayern einen Korb gab und im Sommer zu Dortmund wechseln wird, sehen sowohl Kroos als auch Lahm gelassen entgegen. „Wir sind der FC Bayern, wir werden unser Spiel spielen. Wir werden nichts Besonderes tun“, sagte Lahm angesprochen auf besondere Maßnahmen gegen Reus. Auch Kroos warnte davor, sich nur auf den in der Hinrunde überragenden Offensivspieler zu konzentrieren: „Wir dürfen nicht denken, dass Gladbach tot ist, wenn Reus ausgeschaltet ist.“