München. .
Ottmar Hitzfeld spürte als Trainer des deutschen Rekordmeisters Bayern München die typischen Symptome einer Burn-out-Erkrankung und empfand die Trennung im Sommer 2004 schließlich als Befreiung. Zu sehr hatten die sechs Jahre unter immensem Druck an ihm gezehrt. "Es war eine Erlösung für mich, als Bayern gesagt hat, wir beenden das Arbeitsverhältnis. Denn ich selbst habe nicht mehr die Kraft dazu gehabt, von mir aus aufzuhören", sagte der Schweizer Nationaltrainer im "Audi Star Talk" von Sport1.
1998 begann Hitzfeld seine ersten Amtszeit als Coach der Münchner, nach einer schwachen Saison ohne Titel wurde der Vertrag dann aufgelöst. "Diese sechs Jahre beim FC Bayern waren, wie wenn ich einen anderen Bundesliga-Klub 20 Jahre führe", sagte er. Er habe nicht mehr diese Spannkraft gehabt, "diesen unbändigen Willen, eine Mannschaft zu führen". Hitzfeld habe einfach nur noch den Job gemacht.
Auch auf das mögliche Engagement als Bundestrainer 2004 habe er dann verzichtet und das Angebot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgeschlagen. "Man muss dann vernünftig sein, denn ich bin ja ehrgeizig. Wenn man die Kraft nicht hat, wird man auch keinen Erfolg haben. Und falls man trotzdem Erfolg hat, wird man seine Gesundheit ruinieren", sagte Hitzfeld. (sid)