Köln (SID) - Ottmar Hitzfeld war als Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München nach eigener Einschätzung "auf dem besten Weg in den Burnout". Er habe 2001 nach dem Champions-League-Sieg der Bayern zum damaligen Manager Uli Hoeneß gesagt: "Ich werde aufhören, ich brauche eine Pause. Hoeneß sagte: Das kommt überhaupt nicht in Frage! Du machst weiter! Ich habe weitergemacht und nicht mehr diese Freude empfunden, auch nicht im Double-Jahr 2003", berichtete der Meistertrainer in einer Sky-Gesprächsrunde.

Ein Jahr danach habe er schließlich gemerkt: "Es geht dem Ende entgegen. Ich habe innerlich gespürt, dass ich nicht mehr die Kraft habe", sagte Hitzfeld. Nach dem Abschied von den Bayern 2004 habe er "mehr als ein Jahr gebraucht, um wieder Kraft, Appetit und Lebensmut zu haben". Auch deshalb habe er auf ein mögliches Engagement als Bundestrainer verzichtet und ein Angebot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach dem Vorrunden-Aus bei der EM in Portugal ausgeschlagen.

Den Druck auf Fußball-Trainer sieht der Schweizer Nationaltrainer als fast unerträglich an. "Wenn eine kleine Krise kommt, wird es ein Spießrutenlauf. Man hat immer einen immensen Druck und wenig Freiraum, um abzuschalten. Das ist das große Problem, dass man von Termin zu Termin hetzt und immer unter Beobachtung steht."