München. Die schwere Verletzung von Bastian Schweinsteiger im Champions-League-Spiel gegen den SSC Neapel hat den FC Bayern München erschüttert. Jedoch sollte der Ausfall des Mittelfeldspielers den Rekordmeister nicht aus der Bahn werfen. Ein Kommentar.
Der Fußball ist, eine Binse, ein Mannschaftssport. Da macht nicht mal der famose Lionel Messi eine Ausnahme, der ohne seine nicht minder famosen Teamkollegen des FC Barcelona nurmehr ein Schatten ist. Anders herum gilt es im übrigen genauso: Der FC Barcelona ist nicht nur Messi.
FC Bayern München ist nicht Schweinsteiger
Ist der FC Bayern etwa nur Schweinsteiger? Die schwere Verletzung des defensiven Mittelfeldspielers zumindest hat in München sogleich die ärgsten Befürchtungen geweckt. Mit dem Schlüsselbein des 27-Jährigen zerbrach zugleich auch förmlich die Selbstgewissheit der Münchner. Der 3:2-Sieg gegen den SSC Neapel, eine Halbzeit lang in einem berauschenden Feuerwerk herausgespielt, wurde nach Schweinsteigers Verletzung zu einer ruppigen, zerfahrenen Partie, die deutlich machte, was den Bayern derzeit offenbar noch fehlt: die Reife, eine derartige Partie seriös herunter zu spielen.
Keine Frage: Schweinsteiger ist – trotz Mario Gomez – das wichtigste Puzzlestück der Bayern-Elf. Von ihm geht der Rhythmus des Spiels aus, er ermöglicht erst das Spektakel. Und dennoch: So wie Bastian Schweinsteiger im vergangenen, zweifellos nicht so überragenden, Jahr mehr was als das vom Boulevard verhöhnte „Chefchen“, so ist er heute, trotz glänzender Form, weniger als der alleinige Heilsbringer des FC Bayern. Sein Ausfall ist eine Schwächung. Doch angesichts des Münchner Edel-Kaders bleibt es eine beherrschbare.