München. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern erwartet eine Veränderung des Transfermarkt. Preise werden sich neu justieren, sagt er.

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge erwartet durch die Corona-Pandemie ein Umdenken bei Spielerwechseln. „Der Transfermarkt wird sich verändern. Es ist nicht viel Liquidität vorhanden, es fehlt also an Nachfrage. Nicht aber am Angebot an wechselwilligen Spielern. Das wird die Preise neu justieren“, sagte der 64 Jahre alte Fußball-Funktionär dem „Handelsblatt“. „Auch die Gehälter werden kaum zu steigern sein, das gilt selbst für Topspieler. Viele europäische Clubs haben angekündigt, ihre Payroll herunterzufahren. Auch wir werden vorsichtiger damit umgehen“, kündigte Rummenigge an.

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Das Team von Trainer Hansi Flick bezeichnete Rummenigge als „eine Supermannschaft“. Trotzdem werde es Transfers geben, kündigte der Bayern-Chef an. „Wir möchten unseren Kader etwas breiter aufstellen. Es wird in der nächsten Saison viele englische Wochen mit vielen Spielen geben, da müssen wir mehr einsatzbereite Spieler im Kader haben.“ Rummenigge nannte in dem Interview allerdings keine Namen, sprach auch Wunschspieler Leroy Sané von Manchester City nicht an.

Bayern-Chef Rummenigge zum TV-Vertrag: „Erstklassiges Ergebnis“

Astronomische Ablösesummen bis hin zu 100 Millionen Euro für prominente Nationalspieler seien für ihn aber nicht realisierbar. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass in dieser Saison in Deutschland oder auch sogar Europa so viel Geld für einen Spieler gezahlt wird“, sagte Rummenigge.

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Der designierte Rummenigge-Nachfolger Oliver Kahn hatte zuletzt noch einmal betont, dass Sané „noch ein Jahr Vertrag bei Manchester“ habe. „Und mehr gibt es jetzt dazu nicht zu sagen“, hatte der 51-Jährige am Samstag im ZDF-Sportstudio erklärt. Sané hatte am Montagabend sein Comeback nach seinem im August des vergangenen Jahres erlittenen Kreuzbandrisses gegeben. „Endlich - Ich habe es sehr vermisst“, schrieb der 24 Jahre alte Nationalspieler nach dem 5:0-Sieg seines Clubs gegen den FC Burnley auf Instagram.

An der geringeren Liquidität ändert wohl auch der neue TV-Vertrag der DFL nichts, obwohl Rummenigge den ausgehandelten Deal ausdrücklich lobt. „Ich bin der Meinung, dass es der DFL gelungen ist, in diesen schwierigen Zeiten ein erstklassiges Ergebnis zu erzielen. Dazu darf man ihr nur gratulieren“, sagte der 64-Jährige. Der Topfunktionär vom deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München sagte über die bisherige Verteilung der TV-Gelder: „In Deutschland gibt es eine sehr solidarische, ausgewogene Verteilung der TV-Gelder: Der Meister erhält doppelt so viel TV-Einnahmen wie der Tabellenletzte.“ (fs mit dpa)