Paderborn. Werder hält für sich den Abstiegskampf spannend, Paderborn hat nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Frankfurt stoppt Hertha BSC.
Der plötzlich torhungrige Traditionsklub Werder Bremen schöpft neue Hoffnung, der Abstieg des Bundesliga-Schlusslichts SC Paderborn ist hingegen praktisch besiegelt. Die stark gefährdeten Hanseaten von Trainer Florian Kohfeldt ließen beim 5:1 (3:0) im Abstiegsgipfel in Ostwestfalen ihre Offensivflaute hinter sich und dürfen nun punktgleich mit Fortuna Düsseldorf im Kampf um den Klassenerhalt wieder hoffen.
Davy Klaassen per Kopf (20.) und Fuß (39.) sowie Yuya Osako (34.), Maximilian Eggestein (59.) und der eingewechselte Rückkehrer Niclas Füllkrug (90.+2) trafen für das dato ungefährlichste Liga-Team, das gegen die Paderborner mehr Treffer als in den vorherigen sechs Partien seit dem Restart erzielte (3 Tore). Abdelhamid Sabiri (66.) verkürzte noch für den Aufsteiger.
Der wacker kämpfende SCP um Kartenrekordhalter Klaus Gjasula hat drei Spieltage vor dem Saisonende nur noch sehr theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Das rettende Ufer ist nicht mehr erreichbar, der Tabellen-16. Düsseldorf nur auf dem Papier noch einholbar. Es droht der zweite Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte.
Eintracht gegen schwache Hertha: 4:1 Sieg nach Rückstand
Eintracht Frankfurt hat sich drei Tage nach dem frustrierenden Pokal-Aus einen gehörigen Stimmungsaufheller verschafft und die neue Heim-Herrlichkeit von Hertha BSC schon wieder beendet. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter setzte sich am Samstag im Berliner Olympiastadion mit 4:1 (0:1) durch und fügte dem Bundesligisten aus der Hauptstadt die erste Heimniederlage unter dem neuen Coach Bruno Labbadia zu. Zudem endete die Serie des 54 Jahre alten Hessen, der als Chefcoach zuvor noch nie gegen die Eintracht verloren hatte.
Nach der Hertha-Führung durch Krzysztof Piatek in der 24. Minute und einer Roten Karte für Manndecker Dedryck Boyata kurz vor der Pause gelangen Bas Dost (51.), André Silva (62. und 86.) und Evan Ndicka (68.) die Gäste-Tore. In der Tabelle zog Frankfurt mit 38 Punkten mit der Hertha gleich, beide liegen fünf Punkte hinter dem siebten Platz, der zur Europa-League-Qualifikation berechtigt und zehn Punkte vor dem Relegationsrang. Damit können beide auch rechnerisch nicht mehr absteigen.
Erster Geister-Sieg für Union: Klassenerhalt so gut wie sicher
Union Berlin steht ganz dicht vor dem Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga. Die Eisernen gewannen das Aufsteiger-Duell beim 1. FC Köln verdient mit 2:1 (1:0) und haben nach dem ersten Geister-Sieg nach der Corona-Pause drei Spieltage vor dem Saisonende sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Die Kölner blieben derweil auch in ihrem siebten Geisterspiel ohne Sieg, sind nun punktgleich mit Union und verpassten es, letzte Zweifel am Klassenerhalt auszuräumen. Abwehrchef Marvin Friedrich, der den Kölner Torjäger Jhon Cordoba gut aus dem Spiel nahm, köpfte das Führungstor (39.). Routinier Christian Gentner machte mit seinem sechsten Tor gegen Lieblingsgegner Köln alles klar (67.), Cordobas 13. Saisontor in der Nachspielzeit kam zu spät.
2:2 nach 2:0: VfL Wolfsburg verpasst großen Schritt Richtung Europa
Der VfL Wolfsburg hat eine große Chance verpasst, sich im Rennen um die Europa-League-Plätze der Fußball-Bundesliga vielleicht schon entscheidend abzusetzen. Gegen den direkten Konkurrenten SC Freiburg spielten die Niedersachsen am Samstag nach einer 2:0-Führung nur 2:2 (2:1). Kurz vor und kurz nach der Pause glichen die Freiburger Lucas Höler (43. Minute) und Roland Sallai (46.) die beiden Tore von Wout Weghorst (14. /27./Foulelfmeter) noch aus. Nach einer Stunde hatten die Gäste sogar die große Chance auf einen Sieg, doch Wolfsburgs Kevin Mbabu klärte nach einem Schuss von Philipp Lienhart noch kurz vor der Torlinie (61.).