Essen. Die Corona-Krise beeinflusst den Wettbewerb - auch im Tabellenkeller. Deswegen birgt die Abstiegsregelung enormen Sprengstoff. Ein Kommentar.
Es genügt ja schon ein Blick auf das kommende Derby, um zu bemerken, dass die Zwangspause durch die Corona-Krise die sportlichen Voraussetzungen durcheinandergewirbelt hat. Plötzlich klagt der BVB über viele Verletzte, auf Schalke hingegen haben sich Leistungsträger erholt. Hinzukommen die fehlenden Zuschauer. Die Krise beeinflusst den Wettbewerb.
Viel Zündstoff in der Abstiegsfrage
Nun haben die fehlenden neun Spieltage auch für die beiden Revierklubs eine enorme Bedeutung. Beide wollen nach Europa, dadurch viel Geld kassieren. Dortmund kann vielleicht sogar den Titel gewinnen, der durch die Krise allerdings an Bedeutung verliert. Letztlich hoffen die meisten Vereine aber einfach darauf, diese Spielzeit irgendwie beenden zu können und die Verluste abzumildern. Es sei denn, sie stecken im Abstiegskampf, der genauso Arbeitsplätze bedroht wie ein Saisonabbruch.
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Deswegen steckt in der Abstiegsfrage so viel Zündstoff. Ein Klub wie Bremen wird seine lautstarken Anhänger möglicherweise am deutlichsten vermissen. Andere Mannschaften könnten durch die Pause plötzlich in einem Formtief stecken, so noch in den Tabellenkeller abrutschen. Und was macht man mit der Elf von Dynamo Dresden, die nun zwei Wochen nicht trainieren darf, dann als Tabellenletzter wieder um die Existenz kämpfen muss? Eigentlich wäre es fairer, in dieser Spielzeit auf Absteiger zu verzichten. Vor allem, wenn es doch noch zu einem Abbruch kommt.
Kein Klub kann Corona-Erkrankte erfinden
Aufräumen sollte man in jedem Fall mit Manipulationsgerüchten. Kein Klub kann und wird Corona-Erkrankte erfinden, um ein vorzeitiges Ende zu provozieren. Und Gesundheitsämter in Deutschland arbeiten zum Glück unabhängig.