Leipzig. RB Leipzig hat vor den Geisterspielen im deutschen Fußball seine Zuschauer noch mal richtig verwöhnt. Der Bundesligist schlug Tottenham mit 3:0.

RB Leipzig hat das Viertelfinale der Champions League erreicht - zum ersten Mal in der jungen Vereinsgeschichte. Die Sachsen gewannen Dienstagabend daheim gegen Tottenham Hotspur 3:0 (2:0). Zusammen mit dem Hinspiel-Resultat ergab das ein dominantes 4:0. Beachtlich für einen K.o.-Phasen-Neuling gegen den Vorjahresfinalisten, obgleich der am Krückstock nach Germany gekommen war.

Mit Harry Kane, Heung-min Son und Steven Bergwijn fehlten „Spurs“-Coach José Mourinho drei Schlüsselspieler in der Offensive. Entsprechend verunsichert trat sein Personal auf, das früh alle Hoffnungen auf ein Wunder fahren lassen musste. Marcel Sabitzer mit zwei Toren entschied das Duell noch vor der Pause , Emil Forsberg stellte in der 87. Minute den Endstand her.

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Sabitzer traf in der 10. Minute nach einem Pass von Timo Werner aus 15 Metern ins lange Eck, elf Minuten später köpfte der Kapitän eine halbhohe Flanke von Angelino ins kurze Eck. Es war also schnell klar, dass nichts mehr anbrennen würde für RB an diesem Abend. Partystimmung machte sich in der Arena breit, die am Tag zuvor das Leipziger Gesundheitsamt zum Befüllen freigegeben hatte. 42146 Fans folgten dem Entscheid und ließen die Corona-Krise für 90 Minuten aus dem Alltag verschwinden.

RB Leipzig überrollt Tottenham in der Anfangsphase

War ja zuletzt nicht berauschend gewesen, was der Tabellendritte in der Liga zustande gebracht hatte. Nur zwei Punkte sprangen aus den zwei jüngsten Partien heraus. Meisterschaft adé – vermutlich. Dafür geht es in der Königsklasse weiter, in der die Sachsen gegen einen zugegeben arg geschwächten Gegner ihre alten Tugenden zeigten. Sie waren aggressiv, emsig, gewitzt und wach auf den Punkt. Tottenham spielte nur zehn Minuten auf Augenhöhe mit, danach zerpflückte RB den Gegner und spielte neben den zwei Treffern bis zur Halbzeit weitere Großchancen heraus, von denen Werner zwei hatte. Er schoss sie jeweils am Tor vorbei (28., 32.). Ein weiteres Mal stand er beim vermeintlichen 2:0 im Abseits (19.).

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Tottenham auf der Gegenseite kam nur zwei Mal einem Treffer nahe: Das erste Mal durch ein Beinahe-Eigentor von Dayot Upamecano (18.), die zweite Chance durch Giovani Lo Celso parierte RB-Schlussmann Peter Gulacsi (41.).

Nach der Pause ging das für eine Weile so weiter: Patrik Schick eröffnete die 2. Hälfte mit einem Schuss übers Tor (57.), Werner folgte mit einem weiteren Versuch (60.). Danach aber schaltete RB einen Gang zurück, am Samstag schaut schließlich Angstgegner Freiburg vorbei. Kräftesparen war deshalb fortan die Devise, der sich Tottenham anschloss. 30 Minuten lang plätscherte die Partie vor sich hin, bis Emil Forsberg eingewechselt wurde. Keine zehn Sekunden später flipperte ihm der Ball vor die Füße. Aus sechs Metern setzte der Schwede mit dem 3:0 den Schlusspunkt hinter die Partie.