Leipzig. Am Rande der Partie zwischen Leipzig und Leverkusen soll der Ordnungsdienst japanische Fans diskriminiert haben. RB nimmt Stellung.

Im Stadion von Rasenballsport Leipzig ist es am Sonntagabend offenbar zu einem Rassismus-Eklat gekommen. Japanische Fans sollen vom Ordnungsdienst des Fußball-Bundesligisten während der Partie gegen Bayer Leverkusen aus der Arena verwiesen worden sein. Die Japaner hatten sich zunächst im sozialen Netzwerk zu Wort gemeldet und die Vorfälle geschildert. Mitarbeiter des Sicherheitsdienst sollen demnach den Zuschauern gesagt haben, sie könnten - vermeintlich nur aufgrund ihrer Herkunft - mit dem Coronavirus infiziert sein.

Der Klub teilte in einer offiziellen Stellungnahme mit: „Der Sicherheitsdienst war angehalten, Personengruppen gemäß den Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Institutes („Allgemeine Prinzipien der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlung für Großveranstaltungen“) aus potenziellen Risikogebieten, verstärkt zu kontrollieren. Leider ist es im konkreten Fall im Zuge der Verunsicherung, die aktuell auch bei uns um dieses Thema besteht, in der Auslegung gegenüber unseren japanischen Gäste ein Fehler unterlaufen“. Man wolle sich für diesen Fehler entschuldigen und das Geschehene wiedergutmachen. Die betroffenen Personen sollen kontaktiert und zum nächsten Heimspiel eingeladen werden.

RB Leipzig mit Anti-Rassismus Choreo vor Leverkusen-Partie

In den genannten Handlungsempfehlungen steht, dass Personen „mit akuten respiratorischen Symptomen“ von Veranstaltungen ausgeschlossen werden könnten. Ob dies auf die japanische Reisegruppe zutraf, wird in der RB-Stellungnahme nicht genannt. Die Leipziger Fanorganisation rasenballisten schrieb bei Twitter: „Das was dort stattgefunden hat, ist Rassismus und nichts anderes. Wir Fans sind angehalten, diesem Rassismus zu widersprechen + Konsequenzen zu fordern. Man kann nicht am gleichen Spieltag Diskriminierung anprangern und dann so verfahren. Unsere Solidarität mit den japanischen Besuchern!“

Vor dem Spiel gegen Leverkusen hatte es im RB-Fanblock noch eine große Choreographie gegeben. Unter dem Motto „Love, Peace and Rasenball“ stellte man sich öffentlich gegen jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung. Auch Vorstandschef Oliver Mintzlaff hatte das vor dem Spiel betont. (chwo/mit dpa)