Sinsheim. Nach den Vorkommnissen beim Bundesliga-Spiel zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern München hat sich Dietmar Hopp geäußert.
Am vergangenen Spieltag hatten Fans in einer Reihe von deutschen Fußballstadien mit Bannern und Schmährufen den Milliardär Dietmar Hopp und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) attackiert. Die Partie des FC Bayern bei der TSG Hoffenheim stand wegen der Aktionen im Münchener Fanblock kurz vor dem Abbruch. Nun meldet sich Dietmar Hopp, Mäzen der TSG Hoffenheim, zu Wort:
„Es ist alles andere als angenehm, die widerlichen Plakate zu sehen", sagte der 79-Jährige in einem Statement auf der Internetseite der TSG Hoffenheim. Dennoch ziehe er auch Positives aus den zurückliegenden Tagen: „Ich durfte eine Sympathiewelle ohnegleichen erleben und viel Unverständnis, dass in einem zivilisierten Land so etwas geschehen kann. Die TSG spielt ihre zwölfte Saison in der 1. Bundesliga. Die Saat des Hasses, die auch schon in der 2. Bundesliga gesät wurde, ist leider aufgegangen. Ich wünsche mir aber von Herzen, dass nicht nur kraftvoll und solidarisch gehandelt wird, wenn ich beleidigt werde. Beleidigungen gegen jeden Menschen sind zu verurteilen, egal wo und in welcher Form. Vor allem rassistische und homophobe Beleidigungen müssen mit aller Konsequenz geahndet werden."
Hopp will sich nicht beeinflussen lassen
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Sein Engagement im Fußball will er deshalb aber nicht herunterfahren. „Ich lasse mich von diesen Chaoten in meinem Handeln, weder sportlich noch gesellschaftlich beeinflussen und vertreiben, obwohl mir von Dortmunder Seite am 20. Dezember gewünscht, dass das zurückliegende Weihnachtsfest, mein letztes sein möge."
Einen Dialog mit Fanvertretern hält er für nicht mehr wegführend. „Ich hatte im Jahr 2010 schon mal ein solches Gespräch, bei dem rein gar nichts herauskam, weil die Herren ihre vorgefertigte Meinung vertraten und sich nicht einen Millimeter bewegen wollten. Dann hatte ich mein letztes Gespräch mit ,Schwatzgelb‘ aus Dortmund. Da hatte ich das Gefühl, dass die Damen und Herren uns verstanden haben. Wir waren sogar noch gemeinsam bei einem TSG-Sportfest im Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim."
Hopps Konsequenz: Keine Gespräche mehr mit Fanvertretern
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Geändert habe dies aber nicht. "Geholfen hat das gar nicht - die Beleidigungen nahmen eher noch zu. Deshalb ist das für mich keine Option mehr. Ich sehe keinen Sinn darin, mich mit Menschen auseinanderzusetzen, denen ich noch nie etwas getan habe, die mich seit Jahren grundlos massiv beleidigen und gar keinen Konsens wollen." (Gold)