Essen. Der DFB-Präsident verurteilt Anfeindungen gegen Dietmar Hopp. Er kündigt einen Kampf gegen die „Chaoten“ in den Fankurven an.
Fritz Keller, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Anfeindungen gegen TSG Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp aufs Schärfste kritisiert. „Wir sind am Tiefpunkt angekommen“, sagte der 62-Jährige im Aktuellen Sportstudio des "ZDF".
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Während des Bundesligaspiels zwischen Hoffenheim und dem FC Bayern wurden im Gästeblock wiederholt Hass-Plakate gegen Hopp präsentiert, woraufhin Schiedsrichter Christian Dingert die Begegnung zweimal unterbrochen hat. „Wir haben einen Drei-Stufen-Plan gegen Hass-Plakate jeglicher Art“, erklärt der Präsident. „Bei der ersten Stufe wird das Spiel unterbrochen, bei Stufe zwei werden die Teams in die Kabinen geschickt und im letzten Spiel wird die Begegnung komplett abgebrochen.“
DFB-Präsident Fritz Keller: „Hass und Neid sind ein Problem dieser Gesellschaft“
Gefrustet von den Anfeindungen gegen Hopp gibt Keller zu, dass man schon früher gegen Anfeindungen dieser Art hätte vorgehen müssen. „Die ersten Hassplakate gegen Dietmar Hopp gab es schon 2008. Damals gab es auch mal eine Bewährungsstrafe. Doch dann ist irgendwann mal gut“, findet der DFB-Präsident. „Wenn dieses Land so weit ist, dass wir wieder Hassbilder brauchen – dann müssen wir dem ein Ende setzen. Dieser Hass und der Neid sind ein Problem der gesamten Gesellschaft.“
Dass ausgerechnet Dietmar Hopp immer wieder Zielscheibe von Anfeindungen wird, lässt Keller toben: „Herr Hopp hat viel Vermögen, aber gibt vieles für Sport, soziale Projekte und Medizin aus. Und dafür wird man an den Pranger gestellt in diesem Land? Wo sind wir hingekommen? Was soll das? Wir müssen ein Zeichen gegen Hass und Neid in dieser Gesellschaft setzen.“
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Um diese „Chaoten“, wie Keller Unruhestifter in Hoffenheim nennt, zu kontrollieren, „müssen DFB, DFL und die Vereine an einem Strang ziehen“. Dabei hinterfragt der Präsident auch die Verteilung der Tickets an Ultragruppen: „Die Vereine müssen sich überlegen, wem sie die Verteilungsmacht geben. So geht es im Fußball nicht mehr weiter.“