München. Beim 0:4 in München kassiert der BVB eine heftige Abreibung – und muss danach auch noch ein paar verbale Ohrfeigen hinnehmen.
Die erste Demütigung hatten die Profis von Borussia Dortmund auf dem Platz hinnehmen müssen. 0:4 beim FC Bayern München, das war eine krachende Niederlage, die angesichts der gezeigten Leistungen eher noch zu gering ausfiel. Damit aber nicht genug, die Worte, die danach fielen, dürften den Dortmunder gehörig in den Ohren geklingelt haben. Etwa jene von Thomas Müller, der nach dem Aus von Trainer Niko Kovac von dessen einstweiligen Nachfolger Hansi Flick wieder in die Startelf gehievt worden war – und nicht nur wegen seiner zwei Torvorlagen eine hervorragende Leistung ablieferte.
Müller lobt die Bayern
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„Erst einmal ein Kompliment natürlich an die Mannschaft“, begann der 30-Jährige nach dem Spiel bei Sky noch recht unverfänglich. „Wir haben das, was der Hansi in der kurzen Zeit, auch kurz vor dem Olympiakos-Spiel und jetzt versucht hat, einzuschleifen, echt gut umgesetzt. Wir waren mutig, haben mit den Außenverteidigern vorgepresst."
Süffisante Sprüche nach dem Heimsieg
Dann aber kam die Rede auf das, was BVB-Sportdirektor Michael Zorc unter der Woche von seiner Mannschaft gefordert hatte: Männerfußball. „Da ich jetzt schon ein bisschen älter bin, weiß ich: Da ist man immer besonders angespornt“, so Müller. „Das ist aus meiner Sicht schon auch der Unterschied, warum wir siebenmal in Folge deutscher Meister geworden sind.“ Und warum die Bayern den Dortmundern vor eigenem Publikum immer wieder eine Abreibung verpassen: 0:4, 0:5, 0:6, 1:4, 1:5, 1:2 – so gingen die letzten sechs Gastspiele beim Rekordmeister aus Dortmunder Sicht aus – weshalb sich Müller einen süffisanten Spruch nicht verkneifen konnte: „Es ist immer wieder herrlich, wenn die Dortmunder nach München kommen und wir so auftreten wie heute.“
Das sei „keine Frage der Mentalität, sondern eine Frage, welche Art Fußball ich bereit bin zu spielen. Wir waren da, wir waren in den Zweikämpfen. Wir haben schnell heute nach wenigen Sekunden, spätestens nach zehn Minuten klargemacht, dass wir hier heute das Spiel gewinnen wollen.“
Müller, der gegen den BVB sein 500. Pflichtspiel für den FC Bayern bestritten hatte, äußerte sich auch zum Trainerwechsel von Kovac zu Flick – und war dabei wieder recht diplomatisch: „Das heute war ein fulminantes Spiel – und von der Einstellung her hat mir auch das Spiel gegen Olympiakos schon gefallen. Das Spiel in Frankfurt kann man dagegen nicht 100-prozentig hernehmen, wir kriegen nach sieben Minuten die Rote Karte. Zu krass würde ich das deswegen jetzt auch nicht machen in meiner Bewertung. Die Spieler waren aufgrund des Trainerwechsels natürlich noch mehr gefordert – und ich bin froh, dass wir das alles so auf den Platz bekommen haben.“