Leverkusen. Kevin Volland von Bayer Leverkusen ist exzellent in die Bundesliga-Saison gestartet. Vor dem Wiedersehen mit Hoffenheim ist ihm nicht bange.
Kevin Volland ist ein großer Freund von Auslosungen, entsprechend heiter blickt der Offensivexperte aus Marktoberdorf im Ostallgäu dem Ende dieser Woche entgegen. Am Donnerstag steigt in Monaco das traditionelle Prozedere, bei dem die Gruppen für die nächste Runde in der Champions League zusammengestellt werden. Als Bundesliga-Vierter der Vorsaison sind die Leverkusener mit von der Partie, erstmals seit drei Jahren. Doch unabhängig davon beteuert Volland: „Für mich ist so eine Auslosung immer ein Highlight, das war auch in der Europa League schon so.“
Dass das eine oder andere Reiseziel, das in der Königsklasse lockt, attraktiver ist als manche Stadt, die man in der Europa League besucht, räumt Bayers formstarker Mittelstürmer allerdings schon ein. Mitte September duellieren sich die Rheinländer zum ersten Mal mit einem der kontinentalen Schwergewichte. Doch bis es so weit ist, stehen noch zwei Partien im heimischen Ligabetrieb im Kalender: Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen die TSG Hoffenheim, für die Volland vor seinem Wechsel unters Bayer-Kreuz vier Jahre gekickt hat. Und zwei Wochen später beim selbsternannten Titelkandidaten Borussia Dortmund.
Lob für Borussia Dortmund
„Das sind zwei Spiele, die für uns schon richtungsweisend sind“, sagt Volland, lobt die Kraichgauer wie die Westfalen als „starke Mannschaften“, betont aber auch: „Wir können gegen jeden Gegner bestehen.“ Die Vorbereitung sei ja nicht so berauschend gewesen, erinnerte Schlussmann Lukas Hradecky zuletzt nach dem vor allem in der ersten Halbzeit beeindruckenden 3:1 in Düsseldorf zwar. Nun aber attestierte der 29-jährige Finne den Teamkollegen: „Wir waren selbstbewusst, hatten viele Ballkontakte und haben uns stark bewegt.“ Doch auch das ewige Leverkusener Ärgernis, der Hang zur vorzeitigen Selbstzufriedenheit, kam zur Sprache.
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„Der Trainer hat gesagt, dass wir auch über 90 Minuten konzentriert bleiben müssen. Denn es kommen noch gefährlichere Gegner als Düsseldorf“, warnt Hradecky. Während sich Volland erst einmal auf das nächste Wiedersehen mit den einstigen Mitspielern freut. Einige Leute aus seiner Hoffenheimer Zeit kennt er noch. Viel frischer sind die Erlebnisse bei der TSG jedoch für die beiden Neu-Leverkusener Kerem Demirbay sowie Nadiem Amiri, der am vergangenen Wochenende in den letzten sieben Minuten zu seinem Bundesliga-Debüt im Bayer-Dress kam. „Ich weiß noch, dass ich im ersten Spiel gegen Hoffenheim nach meinem Wechsel nach sechs Minuten vom Platz geflogen bin“, kann Volland über eine spezielle Anekdote aus seiner beruflichen Vergangenheit inzwischen lachen – und findet: „Wirklich spannend ist es jetzt für die beiden anderen.“
Gerade Demirbay, mit der DFB-Auswahl 2017 Sieger im Confederations Cup, hat sich rasch eingelebt. Der Ersatz für den nach Dortmund abgewanderten Julian Brandt hat direkt seinen Platz im zentralen offensiven Mittelfeld gefunden. In Düsseldorf war der 26-Jährige an den ersten beiden Toren beteiligt.
Noch eine Spur besser läuft es gerade bei Kevin Volland. Der 27-Jährige ist exzellent in die Bundesliga-Saison gestartet, präsentierte sich in Düsseldorf in bestechender Form. Gewohnt robust und zweikampfstark fiel er als lautstarker Antreiber auf. „Wir spielen ein System, in dem alle funktionieren müssen. Das macht riesig Spaß“, betont Volland, der nach drei Jahren bei Bayer anerkennend feststellt: „Wir haben schon eine unglaubliche Qualität auf dem Platz.“
Und wenn Bundestrainer Joachim Löw am Donnerstag das Aufgebot für die EM-Qualifikationsspiele am 6. September in Hamburg gegen die Niederlande und drei Tage später in Belfast gegen Nordirland bekanntgibt, stehen Vollands Chancen auf ein DFB-Comeback gut wie lange nicht. Nach der Knie-Verletzung von Leroy Sané wird in der Offensive ein Platz frei.