Berlin. Vor der Generalversammlung der Deutschen Fußball-Liga hat Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den Rückzug angetreten.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wird überraschend doch nicht für Ämter bei der Deutschen Fußball-Liga kandidieren. Vor der Generalversammlung der DFL an diesem Mittwoch in Berlin zog er seine Kandidatur gleich für zwei Gremien zurück – sowohl für das Präsidium als auch für den Aufsichtsrat.
Ärger über das "Team Mittelstand" bei Watzke
Auch interessant
Nach Informationen dieser Zeitung ist Watzke über das „Team Mittelstand“ verärgert, eine Interessenvertretung von Traditionsklubs wie Eintracht Frankfurt, Werder Bremen, Hertha BSC, Hamburger SV und VfB Stuttgart. Diese Gruppierung spricht sich für eine Umverteilung der TV-Gelder zu Lasten der Top-Vereine aus. Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt soll hinter den Kulissen die Vorbereitungen dafür getroffen haben, dass von den beiden Top-Klubs Borussia Dortmund und Bayern München nur ein Bewerber ins Präsidium gewählt wird. Watzke aber wollte sich keiner Kampfabstimmung gegen den Finanzchef des FC Bayern, Jan-Christian Dreesen, stellen. Somit dürfte es klar sein, dass Dreesen an diesem Mittwoch ins Präsidium gewählt wird.
Rückzug mit Auswirkungen
Auch interessant
Der Rückzug Watzkes hat zwei nicht unerhebliche Auswirkungen: Durch den Verzicht des Klubchefs der Dortmunder Borussia wird die DFL-Führung künftig ausschließlich von Finanz-Experten besetzt sein. Und: Der BVB, ein „Big Player“ im deutschen Fußball, ist nicht mehr an der Liga-Spitze vertreten. Denn BVB-Präsident Reinhard Rauball vollzieht bekanntlich an diesem Mittwoch seinen bereits vor einem Jahr angekündigten Rückzug als Ligapräsident. Diese Stelle wird gar nicht mehr besetzt, Rauballs bisherige Aufgaben werden auf mehrere Schultern verteilt. (PG/PM/jk)