Essen. Auf Schalke fehlt die Aufbruchstimmung. In Dortmund dagegen ist man zuversichtlich. Unsere Experten diskutieren die Lage bei den Revierklubs.
Schalke 04 hat sich nach der desaströsen Vorsaison komplett neu aufgestellt – und damit die richtigen Schlüsse gezogen, findet Funke-Sport-Chef und Schalke-Kenner Peter Müller. Indem der Klub nun seine Führung breiter aufstellt, holt er nach, was in den Jahren zuvor versäumt wurde und was die Ligakonkurrenten längst vollzogen haben. Auch den möglichen Abgang von Torhüter Ralf Fährmann, der vor einem Wechsel zu Norwich City steht, kann Müller nachvollziehen: Fährmann sei zwar eine Institution auf Schalke, sportlich aber ergebe es Sinn, auf den jüngeren und kompletteren Torwart Alexander Nübel zu setzen. Allerdings dürfe es nicht passieren, dass dieser in der kommenden Saison ablösefrei wechsle und Schalke damit erneut einen hochtalentierter Spieler ohne eine Ablöse verliere.
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"Noch immer Schockstarre auf Schalke"
Insgesamt vermisst Müller auf Schalke Euphorie, der Klub und sein Anhang befinde sich in einer Art Schockstarre, nachdem mit dem Beinahe-Abstieg der vergangenen Saison vieles kaputtgemacht worden sei. Seine These: „Schalke wird eine Saison brauchen, um sich von der letzten zu erholen.“
Dortmund geht zurecht in die Offensive
Ganz anders die Gefühlslage in Dortmund: Nach der Vize-Meisterschaft aus dem Vorjahr und nachdem in Mats Hummels, Julian Brandt, Nico Schulz und Thorgan Hazard hochkarätige Verstärkungen verpflichtet wurden, geht der Klub offensiv in die kommende Saison: Die Meisterschaft ist das Ziel. Genau richtig, findet Funke-Reporter Sebastian Weßling. Zwar gehe die Vorbereitung erst los und man könne noch nicht wirklich abschätzen, wie gut die neu zusammengestellte Mannschaft am Ende funktioniere. Aber für die bisherige Transferphase müsse man den Verantwortlichen ein sehr gutes Zwischenzeugnis ausstellen.
Nun allerdings geht es für den BVB darum, den 36 Mann starken Kader zu verkleinern, Kandidaten sind laut Weßling unter anderem Jeremy Toljan, Sebastian Rode, Raphael Guerreiro und Maximilian Philipp. Berichte, dass Guerreiros Wechsel zu Paris Saint-Germain fast fix sei, seien allerdings verfrüht. (sing)