München. Der Umbruch beim FC Bayern geht weiter. Nach Franck Ribéry, Arjen Robben und Rafinha geht auch James Rodríguez. Der FCB zieht die Option nicht.
Die Fußball-Bundesliga verliert eine weitere Attraktion. Bayern München wird die Kaufoption beim kolumbianischen Nationalspieler James Rodríguez nicht ziehen, wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der "Sport Bild" (Mittwoch) bestätigte.
Rummenigge: "Er möchte spielen. Das ist hier nicht gewährleistet"
"Die Entscheidung bei James ist im Prinzip gefallen. Er war bei mir und hat mir in einem persönlichen Gespräch gesagt, dass er den Verein bittet, die Option nicht zu ziehen", sagte Rummenigge der Zeitung. "Unter diesen Voraussetzungen macht es keinen Sinn. Er möchte spielen, Stammspieler sein. Das ist hier nicht gewährleistet." Er "bedauere das persönlich", fügte der Vorstandsvorsitzende hinzu.
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Der deutsche Meister hätte den 27 Jahre alten Mittelfeldspieler nach einer zweijährigen Leihe bis Mitte Juni für eine Ablösesumme von 42 Millionen Euro fest von Real Madrid verpflichten können.
Bei den Bayern ist James zum Saisonende der vierte prominente Abgang nach Franck Ribéry (36), Arjen Robben (35) und Rafinha (33). James absolvierte in der abgelaufenen Saison 28 Pflichtspiele für die Münchner. Er erzielte sieben Tore, alle in der Bundesliga. James konnte das Bayern-Spiel zuletzt nur noch selten prägen. Einige Verletzungen warfen ihn zurück. Dazu kam ein angeblich schwieriges Verhältnis zu Trainer Niko Kovac. Eine gemeinsame weitere Zukunft in München erschien darum schon seit längerer Zeit unwahrscheinlich.
James kehrt nach zwei deutschen Meistertiteln und dem Gewinn des DFB-Pokals in dieser Saison zu Real Madrid zurück. Beim spanischen Spitzenklub läuft sein Vertrag bis zum 30. Juni 2021. Eine Zukunft bei den Königlichen dürfte er aber kaum haben, nachdem Zinedine Zidane bei Real wieder das Traineramt übernommen hat. Der Franzose war ein Grund für seinen Wechsel zum FC Bayern im Sommer 2017.
Spekuliert wird, dass James nach Italien wechseln könnte. Etwa zum Dauerchampion Juventus Turin mit dem ehemaligen Real-Teamkollegen Cristiano Ronaldo oder zum SSC Neapel. Dort ist Carlo Ancelotti Trainer, unter dem James einst erfolgreich in Madrid spielte.
Rummenigge war stets James' größter Fürsprecher
In der Führung des FC Bayern war Rummenigge stets der größte Fürsprecher von James. «Das ist ein super Spieler mit dem vielleicht besten linken Fuß der gesamten Bundesliga», äußerte der Vorstandsboss einmal: «Ich oute mich als großer Fan von ihm.» Der Torschützenkönig der WM 2014 eröffnete dem deutschen Rekordmeister als Kolumbianer auch neue wirtschaftliche Möglichkeiten in Südamerika.
Aktuell bereitet sich James mit seinem Nationalteam auf die Copa América (14. Juni bis 7. Juli) vor. In der Nacht zum Dienstag besiegten die Kolumbianer in einem Testspiel Panama in Bogota mit 3:0. James wurde nach der Pause eingewechselt. (dpa)