Berlin. RB Leipzig spielte im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München gut - nach der 0:3-Niederlage wirkte RB-Trainer Ralf Rangnick zerknirscht.

Dass Ralf Rangnick alles andere als zufrieden mit dem Ausgang des 76. DFB-Pokalfinals war, merkte man dem 60-Jährigen schon beim Gang zur Pressekonferenz an. Er wirkte zerknirscht, auch etwas kühl. Rangnick ärgerte sich über den Schiedsrichter, das verlorene Spiel und seine Spieler. „Du musst deine Gelegenheiten eben nutzen. Wenn du fünf Großchancen gegen die Bayern hast, darfst du die nicht alle liegenlassen”, sagte er in seiner deutlichen Analyse. Ähnlich sah dies sein Stürmer Yussuf Poulsen, auch der Däne ärgerte sich: "Das ist ein bitterer Tag für uns. Wir haben am Ende zu viel zugelassen, darum ist der Sieg der Bayern auch verdient. Aber wir hätten in der ersten halben Stunde einfach in Führung gehen müssen.”

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Ja, Leipzig machte ein gutes Spiel und musste dieses mit Sicherheit nicht verlieren. Vor allem die Anfangsphase zeigte einmal mehr, wie hochattraktiv die Leipziger Fußball spielen können. In den ersten 15, 20 Minuten gaben sie den Bayern kaum Zeit zum Durchatmen. "Sie haben unglaublich gepresst. Aber das ist ja auch ihr Fußball. Wir waren darauf schon vorbereitet“, sagte Bayern-Trainer Niko Kovac. „RB war der schwerste Gegner, den wir hätten bekommen können, das hat man bis zur 30. Minute gesehen." Überhaupt gab es insgesamt viel Lob für den unterlegenen Pokalfinalisten. So viel dürfte sicher sein: Mit den Leipzigern wird in Zukunft zu rechnen sein. Das versprach auch Ralf Rangnick.

RB Leipzig wird eventuell Timo Werner verlieren

Denn auch wenn RB eventuell Timo Werner verlieren wird - weitere Abgänge sind nicht geplant. Spieler wie Yussuf Poulsen oder Emil Forsberg werden wohl auch in den nächsten Jahren das Leipziger Trikot tragen. "Wir werden nächstes Jahr vielleicht sogar noch stärker werden. Wir wollen kluge, schlaue Transfers setzen und die über gute Trainerarbeit entwickeln", verriet Rangnick, der zur kommenden Saison nur noch Sportdirektor bleiben und seinen Platz als Trainer für Julian Nagelsmann frei machen wird.

Der bisherige Hoffenheimer Trainer soll dann dafür sorgen, dass Leipzigs Powerfußball auch belohnt wird. Damit vielleicht auch Rangnick nach einem Pokal-Endspiel, vielleicht schon in einem Jahr, weitaus gelöster und glücklicher sein kann.