Essen. Mit einem Etat von knapp über sechs Millionen Euro schaffte Paderborn sensationell den Sprung ins Oberhaus. Das ist bemerkenwert. Ein Kommentar.

Minimaler finanzieller Aufwand, maximaler sportlicher Erfolg: Die Verantwortlichen des Bundesliga-Aufsteigers SC Paderborn sollten sich ihre Erfolgsformel patentieren lassen. Mit einem Etat von knapp über sechs Millionen Euro schaffte der SC sensationell den Sprung ins Oberhaus. Zum Vergleich: Der Hamburger SV, der beim 1:4 in Paderborn seine letzte Aufstiegschance verstolperte, pumpte die fünffache Summe in seinen Kader – und wurde nur enttäuschender Vierter.

Die Ostwestfalen bieten mit ihrer rasanten Entwicklung Material für ein Drehbuch, das in Hollywood zu kitschigem Leinwandstoff verarbeitet werden könnte. Vor zwei Jahren lag Paderborn komplett am Boden. Der Klub stand auf Platz 18 der 3. Liga, war sportlich abgestiegen. Der finanzielle K.o. drohte. Nur wegen des Lizenzentzugs von 1860 München durfte Paderborn drittklassig weitermachen – und setzte zum bemerkenswerten Höhenflug an.

Unter dem rührigen Geschäftsführer Sport Markus Krösche und dem ehrgeizigen Trainer Steffen Baumgart schaffte der Verein vorwiegend mit jungen, hungrigen Spielern den Doppel-Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs. Paderborn geht in der neuen Saison als krasser Außenseiter an den Start. Trainer Baumgart ist klar, „dass wir als erster Absteiger gelten“.

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Selbst, wenn es so kommen sollte: Schön, dass es in einer Zeit, in der der Fußball immer stärker durch Investoren beeinflusst wird, noch Überraschungs-Erfolge wie jetzt vom SC Paderborn gibt. Aus wenig viel machen – das ist bemerkenswert.