Leipzig. München verpasst mit dem 0:0 gegen RB die Vorentscheidung um die Meisterschaft und hat zwei Punkte Vorsprung auf den BVB.
Hätte Niko Kovac gedurft, er hätte sich an diesem Nachmittag wohl am liebsten selbst eingewechselt, um seinen Spielern irgendwie zu helfen. Doch da dies für ihn als Trainer des FC Bayern München natürlich nicht erlaubt war, führte er eine Art Aerobic in seiner Coaching Zone auf. Bewegte sich. Streckte sich. Klatschte in die Hände. Pfiff. Schrie. Doch trotz all der Bemühungen schafften es seine Profis auf dem Feld nicht, irgendwie das Goldene Tor für die Deutsche Meisterschaft zu erzielen.
Die Entscheidung im Titelkampf ist vertagt
So endete die Partie bei RB Leipzig 0:0. Die Entscheidung im Titelkampf? Vertagt. Die Bayern haben nun zwei Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund und die deutlich bessere Tordifferenz.
Dabei waren sie einmal ganz nah dran. Da jubelten schon alle auf der Bayern-Bank. Die Spieler auf dem Rasen. Die Anhänger. Leon Goretzka hatte den Ball artistisch ins Tor gedroschen, war anschließend zur Eckfahne gerannt. Doch nach einiger Bedenkzeit bemerkte Videoschiedsrichter Marco Fritz, dass Robert Lewandowski bei der Entstehung des Treffers hauchzart (wirklich hauchzart) im Abseits stand, deswegen nahm Schiedsrichter Manuel Gräfe das Tor zurück.
Den Bayern fehlt der letzte Biss
Es war die größte Chance der Münchener, denen an diesem Nachmittag irgendwie der letzte Biss zu fehlen schien. Trotz des turnenden Kovac‘ auf der Bank.
Im Grunde nahm die Partie erst in der zweiten Hälfte wirklich Tempo auf. Da erarbeitete sich auch der Tabellendritte Leipzig, der in dieser Partie vor dem Pokalfinale in zwei Wochen schon mal Eindruck auf den Gegner machen wollte, mehr Räume. Trainer Ralf Rangnick schickte schließlich mit Timo Werner, Yussuf Poulsen und Emil Forsberg seine beste Offensive auf den Rasen – doch große Torgefahr konnte sie kaum kreieren. Werner scheiterte nach einem Konter an Neuer-Vertreter Sven Ulreich (40.). Linksverteidiger Marcel Halstenberg drosch den Ball sehr viel später am Tor vorbei (76.).
Gegen Frankfurt reicht den Bayern jetzt ein Unentschieden
Und die Bayern? Da vergab Serge Gnabry aus drei Metern (28.). Dann war da das zurückgenommene Goretzka-Tor. Thomas Müller köpfte über die Latte (64.). Gnabry traf die Latte, stand aber im Abseits (66.). Und als die Partie schon fast vorbei war, scheiterte erst der eingewechselte Franck Ribéry an Peter Gulacsi (83.). Dann zielte Lewandowski bei einem Freistoß etwas zu genau (89.). Kovac wechselte noch Arjen Robben ein, turnte weiter. Doch ein Tor wollte nicht mehr fallen.
Die Münchener empfangen nun am letzten Spieltag Eintracht Frankfurt. Da dürfen sie nicht verlieren, um Meister zu werden.