Düsseldorf. München legt im Fernduell mit dem BVB nach und kehrt an die Spitze zurück. Düsseldorf hatte bereits vor dem Spiel den Klassenerhalt sicher.
Kingsley Coman war jüngst seinem Arbeitskollegen Robert Lewandowski im Training mit buchstäblich schlagenden Argumenten begegnet. Alles halb so wild, geschehen im Eifer des Gefechts, beeilte sich Nikio Kovac, der Cheftrainer des FC Bayern München, hernach zu erklären. „Wir leben“, sagte er. Beim 4:1 im Auswärtsspiel gegen Fortuna Düsseldorf bestätigte die Mannschaft die Deutung ihres Vorgesetzten; allen voran Coman, der besonders lebendig wirkte und als zweimaliger Torschütze in Erscheinung trat (15./41. Minute).
Bayern lassen sich nicht aus dem Takt bringen
Dank dieses Erfolges geht das Leben für die Bayern auch an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga weiter. „Wir sind jetzt Erster und wollen das nicht mehr hergeben“, sagte Kovac. Fünf Runden vor Ultimo führt der deutsche Rekordmeister mit einem Punkt Vorsprung vor Borussia Dortmund. Anders als beim Unentschieden in der Hinrunde ließen die Bayern sich dieses Mal nicht aus dem Takt bringen, sondern bauten ihren Vorsprung dank der Treffer von Serge Gnabry (55.) und Leon Goretzka (90.) aus. „Wir sind das Spiel hier sehr seriös angegangen, die Mannschaft hat das von der ersten bis zur letzten Minute außerordentlich gut gemacht“, sagte Kovac.
Neuer muss den Platz verletzt verlassen
Getrübt wurde die bajuwarische Freude allerdings dadurch, dass Nationaltorhüter Manuel Neuer sich, ohne Einwirkung eines Gegenspielers, abermals an der Wade verletzt hat und ausgewechselt werden musste (53.). Der Kapitän humpelte an Krücken zum Mannschaftsbus. Eine MRT-Untersuchung am Montag werde ergeben, wie schwer die Blessur sei, sagte Kovac. Sollte Neuer ausfallen, werde der FC Bayern seinem Vertreter Sven Ulreich „absolutes Vertrauen“ entgegenbringen.
Fans feiern den Klassenerhalt
Auch die Düsseldorfer durften sich als ein Gewinner des Spieltags fühlen. Aufgrund der Heimniederlage des VfB Stuttgart stand schon am Samstag fest, dass die Fortuna rechnerisch nicht mehr absteigen kann. Das genügte, um die Fans bei Laune zu halten, obwohl der Mannschaft nur ein spätes Elfmetertor von Lukebakio gelang (89.). Dagegen nahm der Streit hinter den Kulissen kein gutes Ende mehr. Einige Stunden vor dem Anpfiff hatte Fortuna die Trennung von Robert Schäfer bestätigt. Der Vorstandsvorsitzende muss den Traditionsverein nach einem schon länger bestehenden Zerwürfnis mit dem Aufsichtsrat verlassen – trotz des frühzeitigen Klassenverbleibs, der viele überrascht hat.