Rom. Vor dem Spiel zwischen Lazio Rom und Eintracht Frankfurt ist es zu den befürchteten Ausschreitungen gekommen. Es flogen Böller - fünf Festnahmen.
Eintracht Frankfurts Vereinsführung reagierte mit Unverständnis und Bitterkeit auf die Provokationen und das Zünden von Pyrotechnik durch eigene Fußballfans während des Europa-League-Spiels am Donnerstag bei Lazio Rom (2:1). «Wir haben kein gutes Bild abgegeben», sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann.
«Eine kleine Gruppe hat das Spiel missbraucht, um ihre private Auseinandersetzung mit Lazio Rom zu führen», betonte er. «Diese kleine Gruppe nimmt alle anderen Fans in Sippenhaft, was die Wahrnehmung und Stimmung betrifft. Das schadet Eintracht Frankfurt. Das betrübt mich sehr, das macht mich traurig.» Hellmann kündigte an, diesen radikalen Fans energisch gegenüberzutreten. «Wir werden die nie ganz raus bekommen aus dem Stadion. Aber wir müssen daran arbeiten, dass diese Kräfte sich nicht austoben können.»
Frankfurt-Vorstand Hellmann ärgert sich über Fans
Während des ganzen Spiels seien Böller gezündet worden. «Das schadet extrem», meinte er. Die Eintracht muss nun mit einer Strafe durch die Europäische Fußball-Union rechnen. Hellmann: «Dass dies geahndet wird, ist lebensnah.» Zuletzt waren die Frankfurter Fans durch das im Stadion verbotene Zünden von Feuerwerkskörpern beim DFB-Pokalspiel beim Drittligisten 1. FC Magdeburg im August 2016 aufgefallen. Damals hatten Eintracht-Anhänger unter anderem Raketen in den Zuschauerblock geschossen.
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Bereits vor dem Anpfiff im Rom war es zu Zusammenstößen der deutschen Fans mit der Polizei gekommen. Nach Angaben der römischen Polizei wurden "um die 15 Personen" festgenommen. Die Beamten beschlagnahmten zudem Feuerwerkskörper und Rauschgift.
Einige deutsche Fans hätten sich am Olympiastadion dem Zugang der Lazio-Fans genähert. Als die Polizei sie aufhalten wollte, seien Rauchbomben und Knallkörper geflogen. Dabei habe es Verletzte gegeben. Auf einem Video sieht man, wie die Polizei auch Wasserwerfer einsetzte. Zusammenstöße mit den Lazio-Fans habe es nicht gegeben, berichtete die Polizei.
9000 Frankfurt-Anhänger reisten nach Rom
Italienische Medien veröffentlichten zudem Fotos von vermüllten Plätzen im Zentrum Roms. Bierflaschen und Müll lagen zum Beispiel an der bekannten Piazza del Popolo herum. Fans hätten zudem in einem Supermarkt Alkohol und Lebensmittel gestohlen. Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, rund 300 Fans hätten sich trotz anderslautender Anweisungen zu Fuß auf den Weg ins Stadion gemacht, Knallkörper und Rauchbomben gezündet sowie Touristen und Anwohner belästigt.
Insgesamt waren zur Partie am Abend rund 9000 Fans aus Frankfurt im Stadion, darunter 400, die der Ultra-Szene zuzurechnen sind. Die römische Polizei hatte rund um das Spiel im Stadio Olimpico umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Der Verkehr im Norden der Stadt bracht zeitweise zusammen. Die deutschen Fans durften nur mit einem Bus-Shuttleservice von der Innenstadt zum Stadion fahren, um eine Konfrontation mit den Lazio-Tifosi zu vermeiden. (dpa/sid)