Hannover. Gerhard Schröder bezeichnet Ultras als ärgerliche Randerscheinung. Bei Hannover 96 wollen diese eine Übernahme durch Martin Kind verhindern.

Alt-Kanzler Gerhard Schröder hat die Ultras von Hannover 96 scharf kritisiert. "Die, die man gegenwärtig Ultras nennt, sind eine ärgerliche Randerscheinung", sagte der Aufsichtsratschef des Fußball-Bundesligisten im Internet-Portal "Sportbuzzer" (Dienstag). "Was sich da in der letzten Zeit entwickelt hat, das schadet der Mannschaft, das schadet dem Sport, das schadet dem Ansehen von Hannover 96. Ich würde sie nicht Fans nennen, denn das ist eine Beleidigung der wirklichen Fans, die jede Woche zu 96 kommen."

Ultras wollen Kind-Übernahme verhindern

Der Streit des Aufsteigers mit dem harten Kern der Fanszene hatte sich zuletzt verschärft. Bei der 0:1-Niederlage gegen Gladbach am Samstag hatten die Ultras der eigenen Mannschaft die Unterstützung versagt und Klubchef Martin Kind beschimpft - woraufhin sie vom Rest des Stadions ausgepfiffen wurden. Die Ultras wollen unter anderem eine Übernahme des Fußball-Bundesligisten durch den Vereinsvorsitzenden Martin Kind verhindern.

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"Dieser Streit könnte ein sachlicher Streit sein. Der ist aus dem Ruder gelaufen", sagte Schröder. "Es wird immer der Dialog von Menschen eingefordert, die aber selbst zum Dialog nicht fähig sind. Zum Dialog gehören immer zwei. Und zum Dialog gehört Gesprächs- und Lernbereitschaft. Und das sehe ich auf der anderen Seite überhaupt nicht", betonte der 73-Jährige (sid).