Nach der 0:1-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach platzte Horst Heldt der Kragen. Der Manager von Hannover 96 schnaufte im Sky-Interview.

"Ein bisschen schwer" würde ihm die "Express-Analyse" fallen, sagte Horst Heldt Augenblicke nach der 0:1-Heimniederlage seiner Mannschaft Hannover 96 gegen Borussia Mönchengladbach. Danach ließ der ehemalige Schalke-Sportvorstand am Mikrofon seinem Frust freien Lauf.

"Wir haben verloren. Die erste Halbzeit war nicht gut. Ansonsten kotzt mich hier alles an. Wir beschäftigen uns mit allem, nur nicht mit Fußball. Deshalb haben wir es vielleicht auch nicht anders verdient", schloss Heldt ab - und düste davon.

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Der 96-Manager spielt damit auf die nicht enden wollenden Auseinandersetzungen zwischen Fanszene und Verein an. Der Bundesligist hatte in der vergangenen Woche eine Diskussion mit Fanvertretern zum Thema "50+1-Regel" abgesagt. Trainer Andre Breitenreiter nannte die Atmosphäre im Stadion "so negativ wie noch nie in dieser Saison".

Während der 90 Minuten lieferten sich Gegner von Vereinspräsident Martin Kind ("Kind muss weg") und dessen Befürworter ("Ultras raus") immer wieder hitzige Wortgefechte, anstatt die Mannschaft geschlossen anzufeuern.

Gladbacher Erleichterung - Staunen nach Kramer-Tor

Freude herrschte hingegen bei Borussia Mönchengladbach. Mit dem 1:0-Erfolg konnten die Fohlen ihre jüngste Talfahrt stoppen. Held des Tages war Torschütze Christoph Kramer, der mit einem wahren Traumtor für Staunen sorgte - auch bei Trainer Dieter Hecking: "Dass Chris Kramer mit links so einen raushaut, ist nicht nachvollziehbar. So was kann der normal gar nicht, auch nicht im Training."

Auch Kramer selbst konnte sein Glück kaum fassen: "So einer gelingt mir nicht so oft. Ich habe einfach mit links draufgehalten. Als er dann drin war, da war ich auch ein bisschen überrascht."

Zuvor hatte Gladbach 431 Minuten und 77 missglückte Torschüsse auf einen Treffer gewartet in der Bundesliga. (fdu)