Augsburg. Thomas Tuchel ist als neuer Trainer beim FC Bayern im Gespräch. Die Reaktionen aus Dortmund sind wohlwollend.
Sokratis muss lachen, als das Thema zur Sprache kommt. „Ich weiß, dass euch das gefällt“, sagt er, als er nach Thomas Tuchel gefragt wird. Der Mann, der im Sommer bei Borussia Dortmund nach diversen atmosphärischen Störungen entlassen wurde, ist als neuer Trainer des FC Bayern München im Gespräch, nachdem sich der Rekordmeister am Donnerstag von Carlo Ancelotti trennte. „Er ist ein sehr guter Trainer, niemand hat je etwas Anderes behauptet.“
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Er hoffe, dass Tuchel die für sich selbst richtige Entscheidung treffe. „Wenn er zu Bayern geht, sind wir natürlich Gegner. Aber so ist es eben im Fußball“, sagt Sokratis und verschweigt dabei elegant, dass es schon in der vergangenen Saison einige Tuchel-Gegner beim BVB gab.
Mit Sportdirektor Michael Zorc etwa lag Tuchel seit Sommer 2016 über Kreuz, nach und nach verlor er auch die Unterstützung wichtiger Führungsspieler. Und nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus und der Frage, wie damit umzugehen sei, wurden auch deutliche Dissonanzen mit Klubboss Hans-Joachim Watzke sichtbar.
Sokratis wünscht Tuchel "das Beste"
Könnte Tuchel beim Branchenführer erfolgreich arbeiten? „Ich weiß es nicht, ich bin kein Trainer“, sagt Sokratis. Tuchel sei ein sehr guter Trainer, aber man könne nie wissen, was bei einem großen Klub wie Bayern passiere. „Ich wünsche ihm das Beste – aber uns natürlich auch“, sagt Sokratis. Und als er merkt, dass das ein Widerspruch werden könnte macht er deutlich, dass er dem BVB natürlich doch ein wenig mehr Erfolg wünscht. „Wenn ich gewinnen will, geht das ja nicht anders“, sagt er und lacht.
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Sportdirektor Zorc mag zu dem Thema nicht viel sagen: „Wir haben mit unseren Problemen genug zu tun“, begründet er. Die Probleme des BVB, der die Bundesliga anführt, hätten allerdings wohl die meisten anderen Klubs gerne, einschließlich des FC Bayern – nur deswegen ist Thomas Tuchel dort ja plötzlich Trainer-Kandidat.