Essen. Martin Kind hebelt bei seinem Verein Hannover 96 die 50+1-Regel aus. Im Reigen der Top-Ligen ist diese Regel exklusiv. Ein Kommentar.
Wer etwas investiert, will in der Regel auch mitbestimmen, wie investiert wird. So gesehen ist die im Reigen der europäischen Top-Profiligen exklusive 50+1-Regel der Deutschen Fußball-Liga für interessierte Multimillionäre ein schmerzhafter Spagat.
Bitte Geld geben, möglichst viel in Zeiten wahnwitziger Ablösesummen und Spielerhonorare. Aber bitte ansonsten aus dem Profigeschäft mangels Stallgeruch heraushalten – so könnte man platt das beschreiben, was Skeptiker und Nostalgiker am liebsten hätten.
Chance für Vereine mit gutem Klang wie Gladbach, Köln und Bremen
So einfach ist die Rechnung aber nicht. Hannovers Macher Martin Kind hebelt aktuell nur das aus, was anderer Stelle verdeckt doch praktiziert wird. RB Leipzig grüßt als Paradebeispiel.
Wäre es deshalb ehrlicher, 50+1 zu eliminieren? Natürlich ist das Risiko gegeben, ein fremder Investor stellt einen Klub gegen die Vernunft auf den Kopf. Frage nach bei den Experten von 1860 München!
Es wäre aber auch eine Chance, Vereine mit gutem Klang wie Gladbach, Köln oder Bremen wieder etwas näher an den FC Bayern heranzubringen. In der Hoffnung, die Langeweile einer Münchner Titeldominanz aufzubrechen. Irgendwie.