Essen. . Der Spielplan offenbart: Das Risiko, dass Schalke bereits in der ersten Partie einen Stimmungsdämpfer erleidet, ist hoch. Ein Kommentar.

  • Der Spielplan für die kommende Saison ist veröffentlicht
  • Das Risiko, dass Schalke bereits in der ersten Partie einen Stimmungsdämpfer erleidet, ist hoch
  • Beim BVB ist das anders

Es ist kein Wunder, wenn Anhänger des FC Schalke 04 in diesem Sommer ein wenig skeptisch sind, was den Saisonauftakt angeht. Vor einem Jahr hatten sie ganz große Hoffnungen in das neue Führungsduo Christian Heidel/Markus Weinzierl gesetzt, dessen Start sie mit sehr viel Wohlwollen und Vertrauen begleiteten. Und dann das: Fünf Pleiten in Serie zum Auftakt und Reparaturarbeiten, die bis zum Saisonende andauerten. Platz zehn – und wieder ein Trainerwechsel.

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Wenn nun also zum ersten Spiel RB Leipzig in die Arena kommt, der Tabellenzweite und sensationell in die Champions League durchgestartete Aufsteiger der vergangenen Saison, dann besteht zumindest kein Grund für Euphorie. Ja, sicher, mit einem Sieg über dieses Klasse-Team könnte Schalkes Mannschaft mit dem neuen Trainer Domenico Tedesco gleich mal ein Ausrufezeichen setzen und die Richtung für die weiteren Spiele vorgeben. Aber die Chance, dass es schief gehen und die Stimmung gleich wieder auf Minustemperaturen sinken könnte, ist eben doch größer, als wenn der Auftaktgegner – bei allem Respekt – Augsburg, Mainz oder Hamburg hieße.

Und auch der zweite Spieltag birgt Brisanz für die Königsblauen: Dann geht es nach Hannover, zum Aufsteiger, bei dem der frühere Schalker Manager Horst Heldt und der frühere Schalker Trainer André Breitenreiter sehr daran interessiert sein werden, dass das Team ihres neuen Klubs es dem ihres früheren mal so richtig zeigt.

Borussia Dortmund gilt im ersten Spiel als Favorit

Man mag sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn Schalke mit zwei Niederlagen starten würde. Andererseits bietet diese durchaus gefährliche Konstellation eben auch die große Chance, in diesem Jahr von Beginn an für eine richtig gute Stimmung zu sorgen. Vier Punkte aus zwei Partien könnten dafür schon reichen.

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Von Peter Müller und Thomas Tartemann

Nicht leicht, aber leichter ist die Ausgangssituation für Borussia Dortmund. Der BVB mit seinem Qualitätskader gilt natürlich als klarer Favorit im ersten Spiel beim VfL Wolfsburg, der noch vor zwei Jahren dem BVB den Rang abgelaufen zu haben schien, als die Niedersachsen Vizemeister und mit einem Finalsieg über die Schwarz-Gelben auch noch DFB-Pokalsieger wurden. Während es Dortmund aber schaffte, trotz des Trainerwechsels von Jürgen Klopp zu Thomas Tuchel und trotz der internen Querelen um Tuchel sportlich stabil zu bleiben, befand sich Wolfsburg in einem dramatischen Sinkflug und wäre beinahe sogar in die Zweite Liga abgestürzt.

Eine nicht zu unterschätzende Prüfung steht den Borussen dann am zweiten Spieltag im ersten Heimspiel bevor: Hertha BSC ist ein Gegner, der schwer einzuordnen ist. Aber auch dann wird gelten: Die drei Punkte sollten in Dortmund bleiben, alles andere wäre eine kleine Enttäuschung.

Mit Tedesco kann es gar nicht schlechter werden

Auch in Dortmund kann es aber nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden, dass von Anfang an alles glatt laufen wird. Schließlich wird auch der BVB von einem neuen Mann trainiert – auch auf den Niederländer Peter Bosz dürfen wir gespannt sein.

Nachdem zuerst die Dortmunder und dann die Schalker mit spektakulären Trainerwechseln die Schlagzeilen in der Sommerpause beherrscht hatten, steigt jetzt die Neugier: Was haben die Neuen drauf? Schaffen es Peter Bosz und Domenico Tedesco, ihre Spieler von sich zu überzeugen und mit gutem Fußball die Fans zu begeistern? Aufgrund der Resultate der vergangenen Saison lässt sich feststellen: Tedesco hat es schwerer als Bosz. Allerdings: Schlechter als bei seinem Vorgänger Weinzierl kann es auf Schalke ja gar nicht laufen.