Essen. Das mit Spannung erwartete Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen endete 2:2. Die Hamburger bleiben damit Schlusslicht.
Der Hamburger SV hat im 105. Nord-Derby der Fußball-Bundesliga gegen Werder Bremen den ersten Saisonsieg verpasst. Nach dem 2:2 (2:2)-Unentschieden am Samstag ist die Elf von Markus Gisdol mit nur vier Punkten in der Tabelle weiterhin abgeschlagen Letzter. Die ebenfalls abstiegsgefährdeten Bremer haben immerhin acht Zähler auf dem Konto, warten aber auch seit fünf Partien auf einen Sieg. Die Tore für den HSV erzielten Michael Gregoritsch (3. Minute/28.), für Werder trafen Fin Bartels (14.) und Serge Gnabry (45.).
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Bei dem Hochrisiko-Spiel waren 1000 Sicherheitskräfte im Einsatz. Schon vor dem Anpfiff randalierten Fußballfans an einem Bahnhof in Schleswig-Holstein, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Im Fanblock der 6000 mitgereisten Fans wurde zudem Pyrotechnik gezündet.
Trainer Markus Gisdol ließ die unveränderte Startelf vom 2:2 in Hoffenheim auflaufen. Im Tor ersetzte Christian Mathenia erneut den verletzten René Adler. Auch die angeschlagenen Cléber, Albin Ekdal, Emir Spahic und der gesperrte Bobby Wood fehlten. Nach dem Kurz-Trainingslager in Barsinghausen bei Hannover zeigten die Hamburger gleich zu Beginn vor 55 237 Zuschauern ihren Einsatzwillen.
Ex-Bochumer Gregoritsch erzielte beide Tore für den HSV
Bei Bremen ließ Trainer Alexander Nouri Robert Bauer, Thanos Petsos und Fin Bartels für Theodor Gebre Selassie, Claudio Pizarro und den verletzten Florian Grillitsch spielen. Der Mittelfeldspieler fällt mit muskulären Problemen zwei bis drei Wochen aus. Der ehemalige Hamburger Jaroslav Drobny kehrte nach überstandenem Mittelhandbruch ins Bremer Tor zurück, Felix Wiedwald musste wieder auf die Ersatzbank.
Drobny leistete sich gleich zu Beginn einen Fauxpas, als er nach einem Rückpass von Niklas Moisander den Ball ins Seitenaus spielte. Nach dem Einwurf passte Nikolai Müller vorbildlich auf Gregoritsch, der per Kopf einnetzte. Einen Schuss von Lewis Holtby (4.) parierte Drobny.
Die Abwehr der Gastgeber leistete sich danach aber zu viele Fehler und brachte Bremen immer mehr ins Spiel. Nach Fehler von Johan Djourou verfehlte Max Kruse (6.) nur knapp das Gehäuse, nach schlechter Verteidigung von Douglas Santos schoss Gnabry (12.) vorbei.
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Erneut war es der brasilianische Linksverteidiger, der gegen den Torschützen Bartels schlecht verteidigte. Der wendige Bremer ließ Mathenia keine Chance. Die Hamburger nutzten einen ihrer schnellen Konter zum 2:1: Wieder bereitete Müller für Gregoritsch vor. Werder gab nicht auf und wäre fast durch Bartels (37.) zum Ausgleich gekommen. Mathenia konnte den Schuss aus Kurzdistanz über die Latte lenken. Dem umtriebigen Gnabry gelang mit einem Alleingang kurz vor dem Halbzeitpfiff das 2:2.
Werder kam munterer aus der Kabine, der HSV wirkte verkrampfter. Im Vergleich zur guten ersten Halbzeit verflachte die Partie. Gregoritsch (74.) hatte seinen dritten Treffer auf dem Kopf, doch Drobny war zur Stelle. (dpa)
Der Bundesliga-Live-Ticker zum Nachlesen:
Eintracht Frankfurt - BVB 2:1
Die Konferenz
Mönchengladbach - Hoffenheim 1:1
1. FC Köln - FC Augsburg 0:0
Hamburger SV - Werder Bremen 2:2
FC Ingolstadt - VfL Wolfsburg 1:1
FC Ingolstadt - VfL Wolfsburg 1:1 - Ingolstadt vergibt Sieg gegen Wolfsburg
Nach einer lange dominanten Vorstellung hat sich der FC Ingolstadt bei der Heimpremiere von Trainer Maik Walpurgis mit einem Punkt gegen einen enttäuschenden VfL Wolfsburg begnügen müssen. Ein abgefälschter Schuss des eingewechselten Daniel Caligiuri (78. Minute) rettete den Gästen am Samstag in der Fußball-Bundesliga ein glückliches 1:1 (1:0) bei den Oberbayern, die durch das erste Bundesligator von Anthony Jung (31.) in Führung gelegen hatten.
Eine mangelhafte Chancenverwertung brachte die Ingolstädter, die allein dreimal Aluminium trafen und einen Foulelfmeter vergaben, um den zweiten Sieg im zweiten Spiel unter Neu-Coach Walpurgis. Mit sechs Punkten bleibt der FC Ingolstadt auf einem direkten Abstiegsplatz, Wolfsburg ist mit zehn Zählern weiter unten dabei.
Nach dem 1:0 bei der Walpurgis-Premiere in Darmstadt versetzte eine wie verwandelt auftretende Schanzer-Elf die 13 521 Zuschauer im Ingolstädter Sportpark auch beim Heimdebüt des neuen Trainers in Staunen. Griffig, aggressiv und zielstrebig spielte der FCI die namentlich topbesetzten Gäste um die wirkungslosen Nationalspieler Mario Gomez und Julian Draxler an die Wand. Auch von etlichen vergebenen Chancen ließen sich die Gastgeber nicht entmutigen.
Moritz Hartmann köpfte erst an den Pfosten (10.). Dann scheiterte der unglücklich spielende Mittelstürmer mit einem Foulelfmeter am starken VfL-Schlussmann Diego Benaglio (17.). Mathew Leckie schoss aus elf Metern hoch drüber (28.) und scheiterte nach Jungs Kopfballtor noch einmal frei vor Benaglio, der per Fußabwehr den VfL rettete (39.).
5:0 hätte es zur Pause heißen können. Aber es war eben nur der 35 Jahre alte Jung, der in seinem dritten Bundesligaspiel eine präzise Flanke von Außenverteidiger Florent Hadergjonai einköpfen konnte. Und der VfL? Null Torchancen, kaum Widerstand, keinerlei Spielfreude.
Mit der Hereinnahme von Daniel Caligiuri und Borja Marjoral für die wirkungslosen Daniel Didavi und Maximilian Arnold wollte VfL-Coach Valerien Ismael das Offensivspiel beleben. Optisch hatten die Niedersachsen nun mehr vom Spiel, aber das Tor von Martin Hansen geriet erst spät in Gefahr. Mayoral verzog (71.). Dann wehrte Hansen einen krachenden Schuss von Gomez glänzend ab (77.). Schließlich fälschte Marcel Tisserand den Kullerball von Caligiuri ins Netz ab.
Die mitreißend kämpfenden und spielenden Ingolstädter hatten es einfach versäumt, vorher und auch noch danach alles klarzumachen. Leckie traf freistehend den Außenpfosten (85.). Und einen Schuss von Pascal Groß lenkte der starke Benaglio an die Latte (87.). (dpa)
Der Bundesliga-Live-Ticker zum Nachlesen:
Eintracht Frankfurt - BVB 2:1
Die Konferenz
Mönchengladbach - Hoffenheim 1:1
1. FC Köln - FC Augsburg 0:0
Hamburger SV - Werder Bremen 2:2
FC Ingolstadt - VfL Wolfsburg 1:1
1. FC Köln - FC Augsburg 0:0 - Köln kommt gegen Augsburg nicht über Unentschieden hinaus
Der 1. FC Köln hat den Sprung auf Tabellenplatz drei der Fußball-Bundesliga verpasst. Nach dem 0:0 gegen den auswärtsstarken FC Augsburg weisen die ersatzgeschwächten Rheinländer mit 22 Punkten aber eine respektable Ausbeute auf und sind saisonübergreifend seit acht Heimbegegnungen unbesiegt. Die Augsburger Mannschaft des früheren Kölner Profis Dirk Schuster blieb mit dem torlosen Remis schon zum dritten Mal nacheinander ohne Niederlage und kommt jetzt auf 13 Zähler.
Augsburg sah sich vor den 50 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion früh in die Defensive gedrängt. Schon nach zwei Minuten traf Frederik Sörensen den Außenpfosten. Dann verhinderte der rechtzeitig von einem Magen-Darm-Virus genesene FCA-Keeper Marwin Hitz bei einem Schuss von Yuya Osako einen Treffer (11.). 180 Sekunden später setzte Kölns Torjäger Anthony Modeste einen Kopfball über das Gehäuse. Marcel Risses Distanzversuch (30.) ging knapp rechts vorbei.
Für die Gastgeber wurde es erstmals bei einem Freistoß des Griechen Konstantinos Stafylidis gefährlich. Schlussmann Thomas Kessler, erneut Ersatz für den operierten Timo Horn, parierte in der 21. Minute glänzend. Nun wurde die Begegnung ausgeglichener, aber auch ruppiger. Augsburgs Südkoreaner Dong-Won Ji sah wegen eines Remplers an Kessler Gelb. Insgesamt sprach Schiedsrichter Markus Schmidt in den ersten 45 Minuten fünf Verwarnungen aus.
65 Prozent Ballbesitz hatten die Kölner vor der Pause. Und auch nach dem Seitenwechsel setzten sie diese Überlegenheit gegen die offensiv weitgehend harmlosen Schwaben mit gekonnten Ballstafetten fort. Das sah phasenweise ganz gut aus, war aber wenig effektiv. Torchancen indes gab es kaum. Der eingewechselte Marcel Hartel (82.) scheiterte an Hitz. So blieb es trotz langer Überlegenheit der Kölner beim insgesamt leistungsgerechten 0:0.
Die Verletzungs- und Ausfallprobleme waren bei beiden Teams erheblich. Den Schwaben fehlten am Samstag unter anderem die wichtigen Angreifer Raul Bobadilla und Alfred Finnbogason. Das war speziell bei den Offensivbemühungen der Gäste mehr als deutlich spürbar. Verteidiger Martin Hinteregger lief wegen eines Nasenbeinbruchs mit Spezialmaske auf.
Die Rheinländer mussten eine Woche nach dem 2:1-Erfolg im Derby in Mönchengladbach erneut auf Horn, Leonardo Bittencourt, Dominic Maroh und nun auch auf Matthias Lehmann verzichten. Der Kölner Kapitän hatte sich im Borussia-Park einen Bänderanriss zugezogen. Für ihn rückte Simon Zoller in die Startelf. (dpa)