Mönchengladbach. . Wieder eine 1:0-Führung, wieder aber keine drei Punkte: Durch das 1:1 (1:0) gegen die TSG Hoffenheim verpasst die Borussia einen Befreiungsschlag.

Es ist in Mönchengladbach eine schöne Tradition, dass die Borussia in Heimspielen gegen die TSG Hoffenheim immer mit 1:0 in Führung geht. Auch in der neunten Auflage seit der Bundesliga-Zugehörigkeit der Kraichgauer hielt diese Serie an. Besonders schön war dabei, dass Mo Dahoud seinen ersten Treffer für die Fohlen seit dem April erzielte - zuletzt traf Gladbachs Mittelfeldjuwel beim 3:1 gegen? Genau, Hoffenheim. Zum eigenen Bedauern hielt aber noch eine weitere Serie der Fohlen: Die Mannschaft von Trainer André Schubert geht generell häufig mit 1:0 in Führung, bringt diese aber nicht über die Zeit. So verpasste es die Elf vom Niederrhein trotz einer Fülle an Chancen auch diesmal durch das 1:1 (1:0), in der Tabelle einen Sprung zu machen und der TSG die erste Saisonniederlage zuzufügen.

Gladbach-Trainer Schubert brachte drei Neue

Schubert brachte im Vergleich zur Startaufstellung beim 1:1 in der Champions League gegen Manchester City am Mittwochabend drei Neue. Neben Ibrahima Traoré, der wegen eines Sehenabrisses in der Leiste erst im neuen Jahr wieder zur Verfügung steht, blieben noch Fabian Johnson und Tony Jantschke draußen. Rein ins Spiel kamen dafür der zuletzt gesperrte Christoph Kramer, Thorgan Hazard (hatte am Mittwoch aus persönlichen Gründen gefehlt) sowie Jannik Vestergaard. Der lang aufgeschossene Innenverteidiger besitzt wie auch Tobias Strobl eine Hoffenheimer Vergangenheit, mit Fabian Johnson kam in der 75. Minute noch ein dritter Ex-TSGler hinzu.

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Trainer André Schubert von Borussia Mönchengladbach
Von Andreas Berten, aufgezeichnet in der Mixed Zone

“Hoffenheim hat einen guten Lauf”, sagte Borussias Trainer vor der Partie, “wir sind in jedem Spiel gefordert, immer ans Limit zu gehen. Nur dann haben wir eine Chance zu gewinnen.” Schubert sollte mit dieser Einschätzung Recht behalten, nach einer langen Phase des Abtastens übernahmen die Gastgeber die Initiative. Lars Stindl zwang nach Doppelpass mit Raffael TSG-Schlussmann Oliver Baumann erstmals zu einer Parade (20. Minute). Vor allem aber sorgten Hazard und Nico Elvedi auf dem rechten Flügel für Gefahr. Am 1:0 (25.) waren sie jedoch nicht beteiligt: Die etwas umständlichen Gladbacher hatten die Chance schon scheinbar vertan, als Kramer jedoch Dahoud zentral bediente und der Deutsch-Syrer aus 14 Metern an Baumann vorbei ins linke untere Eck schlenzte.

Das war wohl genau so ein Moment, von dem Hoffenheims Trainer vor dem Spiel sprach. “Mit Ball sind sie eine außergewöhnlich gute Mannschaft, auch wenn’s in der Bundesliga aktuell nicht so gut läuft”, schwärmte Julian Nagelsmann, “ich schaue mir die Mannschaft gerne an.” Viel fehlte nicht, und seine Mannschaft wäre zur Pause noch höher in Rückstand geraten, doch Baumann war mit einer Parade am Boden gegen Strobl (45.) zur Stelle. Von der TSG um Torjäger Sandro Wagner war dagegen wenig zu sehen - Polanskis 30-Meter-Volleyknaller (42.), den Yann Sommer aber hielt, war als Folge eines in die Mitte abgewehrten Freistoßes eher Zufallsprodukt als konsequent herausgespielt.

Kein Wunder, dass Nagelsmann zur zweiten Halbzeit mit Mark-Alexander Uth (für Adam Szalai) und Nadiem Amiri (für Fabian Schär) neuen Schwung ins Hoffenheimer Spiel bringen wollte. Der bessere Start gelang jedoch der Borussia: Stindl vergab alleinstehend vor Oliver Baumann aus zwölf Metern das vermeintlich sichere 2:0 (49.). Es sollte sich schnell rächen: Nach einer Ecke von rechts köpfte Niklas Süle am hinteren Pfosten über Sommer hinweg, sodass Oscar Wendt auf der Linie für seinen geschlagenen Torhüter retten musste (51.). Nur zwei Minuten später war es aber geschehen: Joker Amiri zog zentral aus 20 Metern ab, der Ball schlug rechts neben dem regungslosen Sommer zum 1:1 ein.

Johnson vergab die größte Siegchance für Gladbach

In der Folgezeit machten die Gladbacher den spielerisch reiferen, aber viel zu häufig komplizierten Eindruck. Für Hazard (61.), war letztlich der Winkel zu spitz, Raffaels Kopfball (76.) zu schwach. Die größte Siegchance vergab der eingewechselte Johnson: Er lief allein auf Baumann zu, zog aber links vorbei (78.). Sommer hielt in der 84. Minute sogar noch Sebastian Rudys Fernschuss fest. So blieb es für die Borussia nur ein schwacher Trost, auch im sechsten Spiel in Folge gegen Hoffenheim (drei Siege, drei Remis) ungeschlagen zu sein.