Frankfurt. . Trainer Niko Kovac setzt in der Relegation gegen Nürnberg auf den zuletzt verletzten Alex Meier. Es geht für den Klub um mehr als den Abstieg.
„Ohne Nürnberg zu nahe treten zu wollen, du musst die einfach schlagen.“ Karl-Heinz Körbel, Spielerlegende von Eintracht Frankfurt, gibt vor dem Relegationsspiel gegen den 1. FC Nürnberg (Donnerstag, 20.30 Uhr, ARD) die Richtung vor.
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Der Druck auf das Team von Trainer Niko Kovac ist auch ohne die Ansage des Urgesteins enorm. Ein Absturz in die zweite Bundesliga würde noch mehr infrage stellen als ohnehin: das zu lange Festhalten an Trainer Armin Veh, der dem Team keinen Kampfgeist verordnen konnte; die lange ungeklärte Nachfolge von Boss Heribert Bruchhagen, dessen Erbe nun Fredi Bobic antritt; die unglückliche Figur von Sportdirektor Bruno Hübner und dessen Personalpolitik.
Wenn der ungeliebte Nachbar SV Darmstadt 98 fröhlich auf Mallorca feiert, während die Eintracht nachsitzen muss, obwohl sie mit 38 Millionen Euro mehr als doppelt so hohe Gehaltskosten ausweist, dann ist etwas gewaltig schiefgegangen. Doch vor der Fehleranalyse müsste erst einmal der Abstieg verhindert werden. Bloßes Verhindern von Gegentoren reicht dazu nicht.
Kovac hat genau zugeschaut
Doch in dem Hochrisikospiel gegen Nürnberg – beide Ultra-Gruppen lieferten sich in der Vergangenheit heftige Auseinandersetzungen – will Kovac nicht ohne Netz und doppelten Boden agieren. „Wir wollen vorlegen, dürfen aber nicht auf Teufel komm raus stürmen“, sagt der 44-Jährige. „Es gibt in vier Tagen auch noch ein Rückspiel.“
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Den in Berlin geborenen Kroaten erinnert die Situation an die Play-off-Partien mit der kroatischen Nationalmannschaft gegen Island, als eine ganze Nation um die WM-Teilnahme 2014 zitterte. „Da waren wir auch der Riesenfavorit, haben uns aber schwer getan.“ Einer Nullnummer in Reykjavik folgte ein 2:0 in Zagreb – Kovac hatte es geschafft. Im vergangenen Jahr hat er genau zugeschaut, wie der HSV in der Relegation gegen den Karlsruher SC zitterte. Das Gesicht von Kollege Bruno Labbadia hat er noch vor Augen: „Trainer sind nicht zu beneiden.“
Ein Garant für die Erstklassigkeit ist beinahe immer Alexander Meier gewesen. Als er fast eine ganze Rückrunde verletzt ausfiel, stieg der Klub 2011 ab. Auch jetzt ist die Talfahrt eng mit der Abstinenz des Torjägers verbunden. Dass der 33-Jährige nach seiner Genesung in den „zwei Endspielen im Europapokal-Modus“, so Kovac, mitwirkt, deutet der Trainer an. „Ich bin zuversichtlich, dass er auflaufen kann.“ Der Bundesligist hat – das ist die bittere Wahrheit – im Millionenspiel Relegation kaum eine Alternative, wenn der Komplettabsturz vermieden werden soll.