Essen. Schnell fällt der Name Thomas Tuchel, wenn nach einem Top-Coach gesucht wird. Sogar als Löw-Nachfolger wird der Ex-Mainzer gehandelt. Warum überhaupt?
Hört man Dinge wieder und wieder, dann prägen sie sich ein. Werbung funktioniert so, und mittlerweile auch das Lied von Thomas Tuchel. Der Trainer war in den vergangenen Wochen und Monaten bei so ziemlich allen Fußball-Bundesligisten als Wunschkandidat im Gespräch. Sogar als möglicher Nachfolger für Bundestrainer Joachim Löw wurde er gehandelt. Und jetzt gibt es eben täglich eine neue Meldung zum Thema Tuchel und HSV.
Kommt er? Kommt er nicht? Kommt er jetzt? Oder später?
Tuchel kann erst eine Profistation vorweisen
Ohne ein ganzes Jahr auf dem Fußballplatz zu stehen, hat Tuchel eins geschafft: Fußball-Deutschland hält ihn für den neuen Super-Trainer. Die Frage „Warum eigentlich?“ ist dabei allerdings nur schwer zu beantworten. Seine Stationen im Profi-Fußball bisher: Eine! Von 2009 bis 2014 hat er den FSV Mainz 05 trainiert. Titel hat er dabei übrigens nicht gewonnen.
Es gab schon einmal einen jungen Trainer, dem ein ähnlich Ruf voraus eilte: Thorsten Fink, der damals mit dem FC Basel für Furore sorgte. Viel mehr wusste man nicht, doch ein Bundesligist schlug zu und verpflichtete Fink als Heilsbringer. Es war: der HSV. Das Experiment scheiterte, Fink ist immer noch Trainer. Im Moment von Apoel Nikosia.