Essen. Leverkusen hat nach der Prügelei keine Wahl - es muss sich von Emir Spahic trennen. Daran dürfen sportliche Verdienste nichts ändern. Ein Kommentar.

Zynisch könnte man sagen: Smartphones mit Kamera sind doch ein Fluch, man kann sich ja nicht einmal mehr vor einer fast menschenleeren Tribüne unbemerkt mit Ordnern prügeln.

Emir Spahic stürzte sich auf einen Ordner

Genau dabei ist Leverkusens Verteidiger Emir Spahic gefilmt worden. Das Video zeigt, wie der 34-Jährige sich im Streit nach dem DFB-Pokalspiel gegen Bayern auf einen Ordner stürzt. Es zeigt, wie er schlägt, es zeigt, wie er, als sich alles beruhigt zu haben scheint, dem Mann noch einen Kopfstoß verpasst. Leverkusen muss, wird reagieren.

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Dass der Verein dafür etwas Zeit benötigt, gehört dazu. Es geht darum, beide Seiten zu hören, Beweise auszuwerten und darum, arbeitsrechtliche Feinheiten zu klären. Insgeheim werden die Gedanken wohl auch um Fragen kreisen, die für die Bewertung der Tat überhaupt nicht relevant sein dürfen: Wie wertvoll ist der Spieler sportlich? Wie alt ist er, wie lange läuft sein Vertrag?

Letztlich aber bleibt Bayer gar keine Wahl. Nicht als Verein, nicht als Großkonzern, der über die Werkself sein Image pflegen will – und von seinen Angestellten in allen Konzernsparten einwandfreies Verhalten einfordert. Emir Spahic hat sich ins Aus geprügelt, Bayer Leverkusen muss sich von ihm trennen.