Düsseldorf. Trotz ordentlichem Hinrundenstart ging Fortuna Düsseldorf in der Winterpause 2012/2013 kräfig auf Einkaufstour. Manager Wolf Werner kaufte gleich fünf „Neue“ für die Rückrunde ein. Im Fortuna-Saisonrückblick zeigt sich: Ein echter Flop war nur Robert Tesche; Martin Latka dagegen ein echter Zugewinn.

Als die Fortuna zu Beginn der Saison 2012/2013 in die Bundesliga zurückkehrte, war Düsseldorf so Fußball-begeistert wie noch nie! 15 Jahre lang war der Traditionsverein nicht erstklassig gewesen. Nach dem Absturz in die vierte Liga sah es zeitweise sogar ganz danach aus, als könne sich die Fortuna nie wieder erholen. Finanziell schwer belastet, sportlich auf Talfahrt – die Zukunftsaussichten waren beängstigend. Umso größer die Freude, als die Fortuna nach schweren Krisenzeiten wieder den Sprung ins Oberhaus schaffte. Es wurde eine turbulente Saison. Zunächst mit guten, dann mit schlechten Zeiten. In unserer Serie „Einmal Bundesliga und zurück“ schildern wir die zwölf Monate zwischen Auf- und Wieder-Abstieg.

Heute: Fortunas fünf Winter-Einkäufe – wurde hier Geld falsch investiert?

Obwohl die Fortuna mit 21 Punkten und als 13. der Hinrunden-Tabelle ziemlich zuversichtlich in die Winterpause gehen konnte, ruhte sich das Management in der kalten Jahreszeit keineswegs aus. Manager Wolf Werner kaufte gleich fünf „Neue“ als weitere Verstärkungen, wobei er an Ablösesummen insgesamt etwas mehr als eine Million Euro investierte: 500 000 für Mathis Bolly vom norwegischen Erstligisten Viking Stavanger, 600 000 für Abwehr-Talent Cristian Ramirez von Independiente Jose Terán aus Ecuador. Robert Tesche wurde vom Hamburger SV ausgeliehen, Martin Latka (von Slavia Prag) und Genki Omae (von Shimizu S-Pulse) kamen ablösefrei.

Nur die TSG 1899 Hoffenheim, damals als Tabellen-16. auf dem Relegationsplatz, war im „Winterschlussverkauf“ noch aktiver: Für über 12 Millionen Euro verpflichtete der inzwischen entlassene Manager Andreas Müller sechs neue Spieler.

Trotzdem stellt sich die Frage: Hat die Fortuna ihr Geld damals richtig investiert? Welche Spieler waren echte Verstärkungen, welche waren „Flops“? Unser Überblick:

Martin Latka: Der baumlange Tscheche schloss sogleich die Lücke in der Abwehr, die durch die Verletzung von Jens Langeneke dort entstanden war. Keine Frage: Latka war ein Volltreffer.

Genki Omae: Der kleine Japaner konnte der Mannschaft nicht auf Anhieb helfen. Bei seinen wenigen Einsätzen gingen von ihm keine Impulse aus. Wenn er’s packen will, muss er sich steigern.

Cristian Ramirez: Der 18 Jahre junge Ecuadorianer kam bisher zwar noch kein einziges Mal zum Einsatz, gilt aber ohnehin als eine Investition für die Zukunft. Macht im Training oft einen guten Eindruck – und ist so selbstbewusst, dass er felsenfest von seiner Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ausgeht. Geht als Alternative zum neu verpflichteten Heinrich Schmidtgal auf der linken Abwehrseite in die kommende Saison.

Robert Tesche: Hatte im Mittelfeld zahlreiche Bewährungschancen, solange einige der etablierten Fortuna-Spieler für diese Positionen verletzt waren. Konnte sich aber nicht wirklich empfehlen . Sein Stammverein HSV, wohin er zurückkehrte, will ihn auch nicht weiter beschäftigen.

Mathis Bolly: Eine „Rakete“ – wenn er gesund ist. Seine empfindliche Muskulatur hat den Supersprinter, der sich auf Anhieb als torgefährlich entpuppte, aber mehrmals lahmgelegt. Wie bei Ramirez wird die nächste Saison zeigen, ob er die Fortuna nach vorne bringt.

Fazit: Latka war top, Tesche der Flop. Genki Omae tut sich schwer in Deutschland, hat aber immer noch seine Chance. Bei Bolly und Ramirez, die als einzige wirklich Geld gekostet haben, bestehen gute Aussichten, dass sie den Durchbruch schaffen.