Düsseldorf. Jede Position doppelt besetzt haben - das ist der Wunsch von Fortuna-Trainer Mike Büskens. Unser Überblick verrät: In der Defensive geht das schon gut auf - im Offensivbereich aber hat die Fortuna noch Nachholbedarf und ist folgerichtig noch auf der Suche nach Verstärkungen.

Fortunas neuer Trainer Mike Büskens hat es schon ganz kurz nach seinem Dienstbeginn beim Bundesliga-Absteiger angekündigt: In seinem Kader für die kommende Zweitliga-Saison will der 45-jährige Ur-Düsseldorfer jede Position doppelt besetzen. Das ist keine ungewöhnliche Marschrichtung. Das will eigentlich jeder Trainer. Rein zahlenmäßig mangelt es der Fortuna nicht an Kandidaten für das „doppelte Spiel“, das Büskens vorschwebt. Aber: Wie verteilen sich die derzeit 27 Kader-Angehörigen auf die einzelnen Positionen? Stehen wirklich überall zwei Mann zur Verfügung? Bis zum Saisonstart wird sich sicher noch die eine oder andere Umbesetzung ergeben. Doch schon zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich so viel sagen: Im defensiven Bereich ist die Fortuna bereits gut sortiert. Die Offensive dagegen lässt noch etliche Fragen offen.

DIE TORHÜTER: Hier hat Büskens zur Zeit höchstens ein Luxus-Problem. Welchen der beiden guten Schlussmänner soll er zwischen die Pfosten stellen. Michael Rensing oder Fabian Giefer? Zwei starke Wettbewerber um einen Platz. Die Frage ist nur, ob Fabian Giefer wirklich bei der Fortuna bleibt. Seit der Verpflichtung von Rensing und dem Abschied von seinem Förderer Manfred Gloger als Torwart-Trainer gibt er sich nicht einmal mehr große Mühe, seine Unzufriedenheit zu verbergen. Sollte er einen Verein finden, der seine Ablöse bezahlt, würde er wohl gerne wechseln.

INNENVERTEIDIGER: Hier findet Büskens seine Wunsch-Konstellation vor. Mit Martin Latka, Stelios Malezas, Juanan und Bruno Soares gibt’s vier Kandidaten für zwei Plätze.

RECHTE ABWEHRSEITE: Leon Balogun war zuletzt die „Nr. 1“, dahinter kommen mit Tobias Levels und dem vielversprechenden Neuling Muhhammet Karpuz gleich zwei Alternativen. Bleiben alle drei?

LINKE ABWEHRSEITE: Wo Johannes van den Bergh während der ganzen Hinrunde als „Solist“ immer gesetzt war, stehen jetzt zwei Neulinge bereit. Heinrich Schmidtgal dürfte als Bundesliga-erfahrener Profi und alter Weggefährte von Mike Büskens die Nase leicht vorne haben, doch auch der junge Cristian Ramirez ist inzwischen bereit für erste Einsätze.

DIE „SECHSER“: Adam Bodzek dürfte als „Bank“ gesetzt sein, an seiner Seite machte Oliver Fink oft die beste Figur. Die Alternativen heißen Ivan Paurevic und Andreas Lambertz, wobei Fortunas Kapitän auch noch auf zahlreichen anderen Positionen spielen kann.

RECHTE AUSSENBAHN: Einen richtigen Stammspieler gab’s hier in der vergangenen Saison nicht. Robbie Kruse, Ronny Garbuschewski, Stefan Reisinger, Mathis Bolly – viele durften mal ‘ran. Übrig blieben vor der nächsten Spielzeit Reisinger und Bolly. Kruse ist schon weg, Garbuschewski auf dem Sprung zu RB Leipzig. Reisinger und Bolly kommen auch als Spitze in Frage. Das Rennen auf rechts scheint ziemlich offen – wobei auch der Australier Ben Halloran nicht chancenlos ist. Oder Lambertz? Oder Genki Omae?

LINKE AUSSENBAHN: Hier gibt’s mit Axel Bellinghausen einen klaren Favoriten. Erste Alternative wäre Ben Halloran, allerdings spielt der lieber rechts.

ANGRIFFSMITTE: Mathis Bolly hat dort einige Male ganz gut ausgesehen – solange er nicht verletzt war. Stefan Reisinger und Dani Schahin kommen ebenfalls in Frage, auch Rückkehrer Timo Furuholm oder Genki Omae. Allerdings haben sie alle nicht verhindern können, dass hier Fortunas Schwerpunkt bei der Suche nach Verstärkungen liegt.

Die offensive Mittelfeld-Zentrale ist ebenfalls noch nicht endgültig ausgefüllt. Christian Gartner aus Österreich ist hier im Gespräch, mit 19 Jahren aber noch sehr jung. Im Training werden außerdem getestet: Die Torhüter Tim Boss und Nikos Papadopoulos, Marcel Hofrath und Gerrit Wegkamp. Und bis zum 31. August sind bekanntlich noch Transfers möglich.