Gelsenkirchen. Schalke sucht einen Sportvorstand, durch belgische Medien kursierte zuletzt der Name Jesper Fredberg. Was ist dran an dem Gerücht?
Je länger die Suche des FC Schalke 04 nach einem Sportvorstand anhält, desto mehr Namen werden öffentlich gehandelt. Zuletzt kursierte zum Beispiel der Name von Jonas Boldt. Auch ein ausländischer Kandidat soll auf der Liste stehen: der Däne Jesper Fredberg. Laut der belgischen Zeitung Het Nieuwsblad hat sich Schalke mit dem 43-Jährigen beschäftigt. Doch ist Fredberg wirklich eine ernsthafte Option?
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Das Profil, das der künftige Sport-Boss der Königsblauen mitbringen soll, haben die Königsblauen längst definiert. „Wir suchen jemanden, der Schalke 04 mit einer klaren Sportphilosophie langfristig prägt“, erklärte Aufsichtsratschef Axel Hefer. „Wir wollen eine Spielidee, die sich von der Knappenschmiede bis zur Profimannschaft durchzieht. Vereine mit einer klaren, nachhaltigen Spielphilosophie sind langfristig erfolgreicher als solche, die bloß von Saison zu Saison denken. Der Sportvorstand wird logischerweise die Gesamtverantwortung für den Sport tragen, die Bereiche und ihre Entwicklung koordinieren.“ Und der neue Mann soll bereits bewiesen haben, dass er langfristig stabile Projekte aufbauen könne.
Schalke: Jesper Fredberg war zuletzt Sportchef in Anderlecht
Trifft das auf Fredberg zu?
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Im deutschen Fußball ist der angebliche Schalke-Kandidat ein unbeschriebenes Blatt. Als Trainer arbeitete der Uefa-Pro-Lizenzinhaber in Dänemark für Aarhus GF, anschließend für Omonia Nikosia auf Zypern. Einen Namen als Manager machte er sich ab Mai 2019 beim dänischen Zweitligisten Viborg FF. Als Sportdirektor war Fredberg für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich, der nach fünf Jahren den Aufstieg in die erste Liga schaffte.
Mit diesem Erfolg rückte er ins Blickfeld größerer Vereine. Anfang 2023 wechselte er zur RSC Anderlecht. Beim belgischen Rekordmeister übernahm er die Position des Sport-Geschäftsführers - vergleichbar mit dem Posten des Sportvorstandes, den Schalke besetzen möchte. Im Herbst dieses Jahres musste Fredberg gehen. Unterschiedliche Meinungen zur Ausrichtung des Vereins sollen dazu geführt haben. Anderlecht wollte mehr auf Talente setzen und sah in Fredberg offenbar den falschen Mann dafür.
„Es war gut, eine Pause vom Fußball zu machen, aber der Hunger ist schon wieder da. Ich habe nie ans Aufhören gedacht“, sagte Fredberg vor einigen Tagen laut Het Nieuwsblad. Dass seine Zukunft auf Schalke liegt, dafür gibt es keinerlei Anzeichen. Dem gesuchten Profil entspricht er nicht, Fredberg verfügt nicht über langjährige Erfahrung, hatte mit dem deutschen Profifußball bisher keinerlei Berührungspunkte.
Zumal Schalkes neuer Sportvorstand ja strategische Stärken mitbringen soll, während sich Kaderplaner Ben Manga weiterhin um die Zusammenstellung der Mannschaft kümmert. Doch bei seinen bisherigen Stationen gehörte die Kaderplanung zu Fredbergs wichtigsten Aufgaben. Dass seine Art zu der von Manga passt, ist zweifelhaft - und auch das ist ein wichtiger Punkt.
Ergebnis des Faktenchecks: Nichts spricht dafür, dass es konkret werden könnte zwischen Schalke und Fredberg. Der Klub gab deutlich zu verstehen, dass der künftige Sportvorstand ein erfahrener Mann sein soll. Fredberg passt überhaupt nicht ins Profil.
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