Gelsenkirchen. Als Schalker war Jermaine Jones immer ein Kämpfer. Die aktuellen Schalke-Spieler stuft er anders ein. Selbst würde er als Trainer bereit stehen.
Sieben Jahre spielte Jermaine Jones für den FC Schalke 04, danach wurde es ruhig um den ehemaligen US-amerikanischen Nationalspieler, der seit zehn Jahren in den USA in Los Angeles lebt und als Co-Trainer des US-U19-Nationalteams arbeitete. Nun liebäugelt der 42-Jährige mit einer Rückkehr nach Europa, die Kinder sind erwachsen, die Mutter lebt in Frankfurt. Und beim Blick auf Deutschland ist die Sicht auf Schalke kaum zu vermeiden. „Schalke ist wie die Eintracht ein Herzensverein für mich. Ich habe beiden Klubs viel zu verdanken“, sagt Jones.
Dennoch blickt er im Gespräch mit Sport1 mit Sorge auf seinen Ex-Klub. „Bei Schalke vermisse ich den Ehrgeiz und den Willen. Die Fans haben es nicht verdient, dass der Verein dasteht, wo er jetzt ist. Man muss auf Schalke wieder zu der Zeit zurückkehren, bevor man in der Champions League gespielt hat. Keiner reißt sich mehr den Arsch für Schalke auf, keiner gibt alles für das königsblaue Trikot.
„Will Schalke immer helfen“
Wer könnte helfen? Er selbst, der über den nötigen Trainerschein verfügt? „Natürlich. Ich will Schalke immer helfen, egal in welcher Position. Auch als Co-Trainer wäre es sicher toll. Ich kenne den Verein, hatte dort eine gute Zeit. Ich habe mich vom Ersatzspieler zum Stammspieler durchgekämpft“, sagt Jones. „Die Leute auf Schalke lieben mich und ich bin mir sicher, dass ich den Verein unterstützen könnte.“
Dass die Schalke-Fans von einer Rückkehr von Raúl als Trainer träumen, ist Jones aber nicht entgangen. „Raúl könnte passen. Er kennt das Umfeld, hat dort gespielt und war ein Fanliebling. Er hat mehrere Jahre bei Real Madrid II bewiesen, dass er als Trainer einen guten Job macht. Raúl hat im Trainergeschäft bereits Erfahrung gesammelt. Ich könnte mir vorstellen, Co-Trainer unter Raúl zu sein. Wir haben zusammen bei Schalke gespielt und weiterhin Kontakt gehalten. Ich könnte eine gute Ergänzung in seinem Trainerstab sein. Natürlich könnte ich Raúl unterstützen und wäre dazu bereit.“
Das wünscht sich Jones für Schalke
Sein Wunsch für Schalke: „Ich wünsche Schalke, dass bald Ruhe einkehrt und sie irgendwann wieder in der Bundesliga spielen. Schalke muss wieder zu sich selbst finden, so wie es früher war. Schalke 04 ist so ein geiler Verein mit einer unheimlichen Wucht und tollen Fans.“
In seiner aktiven Karriere stand Jones unter anderem bei Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und eben Schalke unter Vertrag, wo er zwischen 2007 und 2014 spielte und mit den Königsblauen 2011 den DFB-Pokal gewann. Der aggressive Mittelgeldspieler bestritt 165 Bundesligaspiele, erzielte dabei neun Tore und gab 13 Vorlagen. Unter Bundestrainer Joachim Löw kam er in drei Länderspielen für Deutschland zum Einsatz - allerdings nicht in Pflichtspielen. Später folgte deshalb noch sein Wechsel ins US-Team, für das er 69 Länderspiele absolvierte. Nach seiner Zeit auf Schalke spielte Jones bei Besiktas Istanbul sowie schließlich in der Major League Soccer (MLS) in den USA.
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