Gelsenkirchen. Nach dem 3:5 gegen Darmstadt platzt bei vielen Schalke-Fans der Kragen. Karel Geraerts muss sich wüste Beschimpfungen anhören.

90 Minuten lang wurde die Mannschaft von Schalke 04 vom Großteil der Anhänger in der Arena lautstark unterstützt. Mit dem Schlusspfiff allerdings platzte bei vielen Fans der Kragen. Die peinliche 3:5-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 wollten viele von ihnen nicht unkommentiert lassen. Auf ein gellendes Pfeifkonzert der rund 60.000 Besucher folgten Beschimpfungen und Häme für die Mannschaft der Königsblauen – auch aus der Nordkurve, wo die aktive Fanszene beheimatet ist.

„Wir wollen euch kämpfen sehen“, sangen die Fans kurz nach dem Abpfiff, als die Spieler bedröppelt in Richtung der Kabine gingen. Zweifelsfrei kein schöner Moment für die S04-Profis – die allerdings großes Verständnis für die Enttäuschung der Fans äußerten. „Es ist verständlich, dass wir ausgepfiffen werden“, sagt Kapitän Kenan Karaman. „Wenn man zu Hause drei Tore macht, dürfen wir niemals verlieren.“

Schalke: Kapitän Kenan Karaman entschuldigt sich bei den Fans

Die Reaktion nach der 3:5-Blamage gegen Darmstadt zeigen: Es geht bei vielen Fans wieder Angst um Schalke 04 um. Es droht tatsächlich erneut Abstiegskampf in der 2. Bundesliga. „Dass die Fans eine gewisse Angst verspüren, kann ich verstehen, schon wegen des letzten Jahres“, sagt Karaman. „Wir haben die Fans heute enttäuscht, das tut mir leid. Aber wir kennen die Situation schon aus dem letzten Jahr und werden da wieder herauskommen. Das muss aber schnell passieren.“

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Auch Trainer Karel Geraerts versteht die Pfiffe der Fans. „Solche Reaktionen sind normal“, sagt der 42 Jahre alte Belgier, der sich selbst einiges anhören musste. Als er einige Minuten nach Abpfiff am Spielfeldrand bei Sky im Interview war, wurde er von Fans auf den umliegenden Tribünen wüst beschimpft. Tenor der Aussagen: Geraerts sei als Trainer von Schalke 04 nicht mehr erwünscht.

Schalke-Trainer Karel Geraerts gibt sich kämpferisch

Obwohl der Belgier knapp ein Jahr nach seiner Unterschrift in Gelsenkirchen vor dem Aus steht, gibt er sich am Freitagabend noch kämpferisch. „Ich kann nur meinen Job machen, ich bin ein Sport-Mensch, ich gebe nie auf. Es geht immer weiter. Das wird meine komplette Fußballkarriere so sein“, sagt er über sein drohendes Aus.