Gelsenkirchen. Das Derby gegen Dortmund offenbart ganz klar: Die junge Schalker U19 benötigt Zeit zum Entwickeln. Lorbeeren aus der Vergangenheit zählen nun nicht mehr.

Die U19-Talente des FC Schalke 04 sind mit einem Negativerlebnis in die neue DFB-Nachwuchsliga gestartet. Im Derby gegen Borussia Dortmund verloren die Königsblauen 1:3 (1:1). Schalkes Trainer-Legende Norbert Elgert (67) fand nach der Begegnung deutliche Worte: „Die Dortmunder waren giftiger, galliger, hatten mehr Esprit. Nach unserer sehr guten Vorbereitung war der Start enttäuschend.“

Elgert setzt mit seinem neuformierten Team mehrere Ausrufezeichen. Neben dem Sieg beim hochkarätig besetzten Turnier in Schwäbisch-Hall lief auch die Generalprobe gegen die U23 des SC Verl (4:0) vielversprechend. Nur der Start in die neue Spielklasse entpuppte sich als Fehlschlag.

Eine neue Zeitrechnung für Schalke 04

„Für uns war das Dortmund-Spiel ein Augenöffner“, analyisierte Norbert Elgert, „wir führen die ewige Tabelle in der U19-Bundesliga West an, aber jetzt hat für uns eine neue Zeitrechnung begonnen. Wir waren schwach. Der BVB war stark. Wenn du gegen Borussia Dortmunds U19 etwas holen möchtest, dann musst du einen Tag erwischen, an dem alles passt. Dann musst du perfekt verteidigen und eine andere Ausstrahlung haben.“

Drei externe Neuzugänge in der Schalker Startelf

Schalkes neuformiertes Team, in dem mit dem Ex-Bremer Mika Wallentowitz, Mandy Diawara (FC Brügge) und Claudio Bettoni-Katunda (SC Paderborn) drei externe Neuzugänge von Beginn an aufliefen, benötigt definitiv noch Zeit. Der erst 16-jährige Stürmer Wallentowitz kam gegen die gut gestaffelte BVB-Deckung kaum zum Zug, obwohl er an der Entstehung des 1:0, das Luca Vozar mit einem von Zaid Amoussou-Tchibara abgefälschten Schuss besorgte, zumindest in der Entstehung beteiligt war. Zur Halbzeit beorderte Norbert Elgert Wallentowitz in die Kabine und setzte durch den Ex-Hoffenheimer Malik Tubic einen neuen Impuls.

Sieht noch viel Arbeit: Schalkes U19-Trainer Norbert Elgert.
Sieht noch viel Arbeit: Schalkes U19-Trainer Norbert Elgert. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Elgert: „Wir sind froh, dass wir sie haben“

„Ich bin froh, dass wir Mika und Malik haben“, sagt Elgert, „aber das sind fast noch B-Jugendspieler. Sie müssen Erfahrungen sammeln und ihre Schlüsse ziehen.“ Der erfahrene Coach wird den verpatzten Saisonstart zu Wochenbeginn mit seinem Team besprechen. „Es darf niemals an Einstellung und Einsatz mangeln. Es geht um die letzten vier, fünf Prozent. Wir werden die Jungs dazu am Montag mal hören.“

Lob für Schalkes Berkay Karaca

Allerdings war gegen den BVB-Talentschuppen auch nicht alles schlecht. So zeigte Schalkes Berkay Karaca gegen den bärenstarken Cole Campbell, dessen Weg in den Profibereich bereits vorgezeichnet ist, eine mehr als beachtliche Leistung. Elgert: „Es war ein erstaunliches Comeback nach Berkays Verletzungszeit. Campbell ist in meinen Augen bereits ein Bundesligaspieler.“ Auch die neuformierte S04-Innenverteidigung mit Mika Khadr und Claudio Bettoni-Katunda stellte ihre Qualität unter Beweis. „Sie haben es gut gemacht“, lobte Elgert.

Schalke U19: Siebeking; Thier, Bettoni-Katunda, Khadr, Ayhan, Karaca, Vozar (78. Numbisie), Amoussou-Tchibara, Diawara (66. Sayman), Turay (66. Gulasi), Wallentowitz (46. Tubic). Tore: 1:0 Vozar (9.), 1:1 Feddersen (20.), 1:2 Kaba (52.), 1:3 Campbell (78.). Zuschauer: 400.