Gelsenkirchen. Am 20. April 2021 besiegelte eine Niederlage in Bielefeld den vierten Bundesliga-Abstieg des FC Schalke 04. Erinnerungen an einen schwarzen Tag.

Die Fans des FC Schalke 04 hatten sich schon mit dem Abstieg abgefunden. Ihre Mannschaft präsentierte sich in der Saison 2020/2021 nicht bundesligareif. Die Trainer David Wagner, Manuel Baum und Christian Gross mussten im Verlauf der Spielzeit gehen. Klubikone Huub Stevens half zudem ein Spiel interimsweise aus.

Am 20. April 2021, also exakt vor zwei Jahren, saß in Dimitrios Grammozis bereits der fünfte Trainer im Saisonverlauf auf der Bank. Schalke war zu Gast bei Arminia Bielefeld. Vor dem Anpfiff der Partie stand bereits fest, dass die Königsblauen mindestens einen Punkt brauchen, um nicht schon nach dem 30. Spieltag abzusteigen.

Klos trifft, Thiaw fliegt

Doch die Partie auf der Alm war ein Spiegelbild der kompletten Saison: Schalke präsentierte sich offensiv schwach. Nach der Halbzeit traf Bielefelds Torjäger Fabian Klos zum 1:0 für die Gastgeber. Schalkes Innenverteidiger Malick Thiaw sah im Laufe der Partie noch Gelb-Rot. Zehn Minuten vor der Partie hielt Gästetorwart Ralf Fährmann außerdem einen Foulelfmeter von Klos.

Bei den Königsblauen flossen nach der 0:1-Niederlage Tränen. Teammanager Gerald Asamoah weinte, dem früheren Nationalspieler ging der Bundesliga-Abstieg besonders nah. Abwehrspieler Timo Becker saß nach dem Abpfiff alleine auf der Ersatzbank. Auch er vergoss Tränen.

Uth wird über den Campus gejagt

Zu diesem Zeitpunkt wussten die Schalker Spieler noch nicht, was ihnen in Gelsenkirchen widerfahren sollte: Hooligans empfingen die Mannschaft an der Arena. Der damalige Schalke-Profi Mark Uth berichtete später von regelrechten Jagdszenen.

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. © dpa | Unbekannt

"Und dann kommt man nach Hause, und es warten 400 Hooligans auf einen. Die jagen einen über den Arena-Campus", sagte der heute 31-Jährige in einer Vereins-Doku seines aktuellen Klubs, den 1. FC Köln. In dem Clip sind auch Beleidigungen in Richtung Uth zu hören.

Der Kölner sprach auch über die Folgen. "Gerade die Tage danach waren sehr, sehr schwer, weil ich nicht gut schlafen konnte", erklärte Uth. "Ich hatte immer wieder so einen Adrenalinschub, wenn ich dran gedacht habe. Es war wirklich nicht einfach."

Schalker sahen Grenzen überschritten

Die Schalker sprachen damals davon, dass bei einem "Austausch zwischen Profi-Mannschaft und Fangruppierungen" laut Klubangaben "Grenzen überschritten" worden.

Außerdem hieß es in dem Statement: "Bei allem verständlichen Frust und aller nachvollziehbaren Wut über den Abstieg in die Zweiten Bundesliga: Der Verein wird es niemals akzeptieren, wenn die körperliche Unversehrtheit seiner Spieler und Mitarbeiter gefährdet wird. Genau das ist in der vergangenen Nacht aber durch die Handlungen von Einzelpersonen geschehen."

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Die Schalker stecken nach dem direkten Wiederaufstieg wieder im Abstiegskampf. Eines steht aber schon fest. Nach dem 30. Spieltag wird diesmal noch keine Entscheidung gefalllen. (ddh)