Sinsheim. Hannover 96 und 1899 Hoffenheim haben das Endspiel um die deutsche Meisterschaft der A-Junioren erreicht. Den Hoffenheimern reichte im Rückspiel ein 0:0 gegen Schalke 04 zum Einzug in das Finale. Das erste Match hatte Schalke vor eigenem Publikum mit 0:1 verloren.
Die A-Juniorenfußballer des FC Schalke 04 haben es nicht geschafft. Nach der 0:1-Niederlage in der Veltins-Arena kam die Mannschaft von Trainer Norbert Elgert am Samstagmittag im Dietmar-Hopp-Stadion nicht über ein 0:0 bei der TSG 1899 Hoffenheim hinaus. Somit stehen die Kraichgauer im Finale um die Deutsche U-19-Meisterschaft 2014. Dort müssen sie am Sonntag in einer Woche (22. Juni, 13.15 Uhr) bei Hannover 96 antreten, das sich nach dem 1:1 im Hinspiel beim Titelverteidiger VfL Wolfsburg mit 6:4 nach Elfmeterschießen (2:2 nach 90 Minuten) durchgesetzt hat.
Norbert Elgert hatte versprochen, sich taktisch und strategisch etwas zu überlegen. Das Ergebnis war eine Fünfer-Ketter mit zwei Sechsern und drei Offensiv-Kräften davor. Dabei musste Florian Pick seinen Platz in der Startelf für Hendrik Lohmar räumen: Der Mittelfeld-Mann stürmte zentral.
Schalker vergaben zu viele Chancen
Dieses 5-2-3-System nach den ersten 45 Minuten zu bewerten, war nicht ganz einfach. Zwar wurde es für das Elgert-Team nur einmal gefährlich, und zwar nach vier Minuten, als Hoffenheims Joshua Mees schon an Schalkes Torwart Timon Wellenreuther vorbei war, aber nicht mehr zu einem kontrollierten Abschluss kam. Doch in der Offensive der Königsblauen herrschte wie schon am Mittwoch im Hinspiel mehr oder weniger Flaute. Mehr, um genau zu sein. Ständig versuchten es die Schalker, die häufige riesige Lücken im Mittelfeld hatten, mit langen Bällen, so dass sehr viel dem Zufall überlassen war.
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Lediglich eine Ausnahme gab es in der ersten Halbzeit. Nach einem Pass von Maurice Neubauer, der mit Miles Müller die Doppel-Sechs bildete, war Leroy Sané in sehr aussichtsreicher Position. Doch der Schuss des 18-Jährigen war zu schwach, um 1899-Keeper Marvin Schwäbe vor ernsthafte Probleme zu stellen. Dennoch gab es eine zweite Möglichkeit, weil der Ball nach der Parade des Hoffenheimers bei Daniel Koseler landete. Schalkes Nummer 2 schoss aber übers Tor (27.). Sechs Minuten später gab es kurz etwas Aufregung. Die Königsblauen wollten nach einer Flanke von Hendrik Lohmar ein Handspiel von Nicolai Rapp gesehen haben und forderten Elfmeter. Schiedsrichter Timo Gerach ließ jedoch weiterspielen.
Stimmung auf den Rängen war besser als auf dem Rasen
Schalkes Trainer Norbert Elgert, der sich während der letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit zahlreiche Notizen gemacht hatte, reagierte zunächst noch nicht und schickte vor 5022 Zuschauern dieselbe Elf auch in den zweiten Abschnitt. Es wurde jedoch nicht besser. Die Beurteilung fürs Zeugnis der recht ideenlosen Schalker U-19-Fußballer lauetete nur: Sie mühten sich redlich. Die Stimmung in den beiden Fan-Blöcken war deutlich besser als die auf dem Rasen.
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Dann hatte aber auch Norbert Elgert genug von dem gesehen, was er eigentlich nicht sehen wollte. Bevor er jedoch Stürmer Florian Pick einwechselte, musste der Schalker Trainer tief durchatmen. Nadiem Amiri hatte Timon Wellenreuther zu einer Klasse-Parade gezwungen (63.). Schließlich kamen auch noch Donis Avdijaj, Kim Sané und Joseph Boyamba, rückte Abwehrchef Marvin Friedrich in den Sturm, aber auch diese Maßnahmen halfen der nur wenig inspirierten Schalker Mannschaft nicht. Die Hoffenheimer schossen sogar noch ein Tor (84.), doch Felix Schröter stand dabei im Abseits.
Elgert lässt keine Kritik an der Schalker Saison aufkommen
Große Aufregung gab es dann noch mal in der Schlussminute, nachdem Leroy Sané im Hoffenheimer Strafraum zu Fall gebracht worden war, aber Schiedrichter Timo Gerach nicht bereit war, auf Elfmeter zu entscheiden. Und dann, es lief die vierte Minute der Nachspielzeit, gab es sogar noch eine Chance, Doch Donis Avdijaj scheiterte mit seinem Schuss an 1899-Schlussmann Marvin Schwäbe. So hat die U19 der Königsblauen nun ihr viertes Halbfinal-Spiel in Serie ohne Treffer beendet.
„Wir haben die Hoffenheimer am Schluss gehabt“, sagte Norbert Elgert und wollte – trotz der Enttäuschung – überhaupt keine Kritik nach dieser Saison aufkommen lassen. „Das Positive muss bei uns intern und auch medial“, meinte er, „bei Weitem überwiegen.“