Hamburg. Seit der Ex-Schalker Guido Burgstaller wieder fit ist und für den FC St. Pauli seine Tore macht, erleben die Hamburger eine wahre Erfolgssträhne.
Auf Schalke tat er sich zuletzt mehr als schwer, doch nun trifft und trifft und trifft Guido Burgstaller. Beim FC St. Pauli entwickelt sich der 31-Jährige immer mehr zum Torgaranten. In den vergangenen fünf Spielen erzielte der Österreicher jeweils ein Tor, bereitete zudem zwei weitere Treffer vor. Zwölf Punkte holten die Hamburger in dieser Zeitspanne und befreien sich somit mehr und mehr aus dem Tabellenkeller der 2. Fußball-Bundesliga. „Man hat gesehen, dass wir in den letzten Wochen gut drauf sind“, sagte Burgstaller nach dem 2:1 (0:0)-Sieg über den SV Sandhausen am Freitagabend. Er selbst scheint auch wieder richtig Freude am Fußball zu haben.
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Dies war nicht immer so: Ende September wechselte der österreichische Nationalspieler vom kriselnden Bundesligisten FC Schalke 04 nach Hamburg. Der Mittelstürmer hatte in Gelsenkirchen keine Rolle mehr gespielt, nachdem er in der gesamten Saison 2019/2020 nicht ein einziges Bundesliga-Tor erzielt hatte. Beim FC St. Pauli hingegen darf er als Anführer agieren.
„Auf Schalke nur noch viertes oder fünftes Rad am Wagen“
Sein Trainer Timo Schultz weiß, dass dies seinem Stürmer dies entgegenkommt: „Ich glaube, dass ihm die Rolle als Führungsspieler, als gesetzter Spieler und als jemand, der vorneweggehen muss, in seinem Selbstwertgefühl noch einmal stärkt. Eher, als wenn man auf Schalke nur noch das vierte oder fünfte Rad am Wagen ist.“
Jedoch lief auch in Hamburg nicht alles sofort rund.Im Oktober hatte er in St. Paulis Duell mit dem 1. FC Nürnberg (2:2) durch einen Schlag auf den Bauch innere Blutungen und eine Verletzung der Nieren erlitten. Er spielte zunächst noch weiter, doch in der Nacht musste er wegen stärker werdender Schmerzen in die Klinik gefahren und operiert werden. Vor Weihnachten trainierte er wieder individuell, Anfang Januar dann wieder unter voller Belastung mit der Mannschaft. In seiner Abwesenheit holte St. Pauli nur drei Punkte aus acht Spielen. Den Hamburgern fehlte in dieser Zeit ein echter Strafraumstürmer – also ein Spieler wie Burgstaller
„Er hat das Näschen“
Schultz sagt über die Qualitäten des Torjägers: „Er ist im Strafraum einfach da. Das ist eine Sache, die man als Trainer auch gar nicht trainieren kann. Entweder hat jemand das Näschen und haut den Ball in das Tor oder nicht. Er hat über Jahre bewiesen, dass er das kann.“
Nachdem Burgstaller in der Hinrunde der Saison 2016/2017 beachtliche 14 Tore in der 2. Liga für den 1. FC Nürnberg erzielt hatte, wechselte er zu Schalke. Dort setzte er sich auf Anhieb durch, erzielte allein in der Bundesliga-Rückrunde neun Tore, in der Spielzeit darauf elf Tore. Er überzeugte sogar in der Champions League und in der Europa League, schoss zum Beispiel ein Tor gegen Ajax Amsterdam und stand gegen Manchester City auf dem Platz.
Bald gegen den Ex-Klub
Nun heißen die Gegner nicht mehr Ajax und ManCity, sondern zuletzt Sandhausen oder 1. FC Heidenheim. Das das Wichtigste ist: Burgstaller trifft wieder. „Wir sind froh, dass wir ihn haben – als Typen, aber auch als Goalgetter. Er bestätigt das Woche für Woche. So kann er gerne weitermachen“, sagt sein Trainer. Am besten schon am kommenden Sonntag: Dann tritt der FC St. Pauli nämlich bei Burgstallers Ex-Klub an. Nicht beim FC Schalke, sondern beim 1. FC Nürnberg, wo Burgstaller zwischen 2015 und 2017 spielte. (Gold/dpa)